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Flusskreuzfahrten (in Europa) hatten traditionell nur eine kurze Saison. Es gab Angebote zwischen April und Oktober auf der Donau, dem Rhein und der Mosel sowie Seine und Douro. Seit einigen Jahren erweitern sich sowohl das Angebot an Strecken als auch die Saison. Angebote in der Adventszeit und über Weihnachten/Neujahr sind mittlerweile Standard und werden ergänzt um weitere Angebote. So fand ich Anfang 2023 das Angebot einer Krimiflusskreuzfahrt im März 2024 im Katalog von VIVA Cruises so interessant, dass ich eine der Reisen buchte – auch mit einer ungewöhnlichen Strecke: von Berlin nach Bremen.

Ich habe bereits Erfahrungen mit Flusskreuzfahrten gemacht (https://reiseliebe.blog/2023/12/22/flusskreuzfahrt-main-frankfurt-wertheim-wuerzburg-miltenberg-vorweihnachtszeit-mstiara-runterkommen-vivacruises-myvivamoments/) und weiss auch diese Form der Reise zu schätzen – eher unkomplizierte An- und Abreise mit der Bahn, kleineres Schiff, man kommt (meist) direkt in der Mitte von interessanten Orten an und kann diese dann oft auch ohne gebuchte Ausflüge einfach zu Fuß erkunden. Man reist ohne den Koffer ständig aus- und einpacken zu müssen entspannt durch die Landschaft. Und auch wenn es kleinere Schiffe mit weniger Alternativen sind –  das Essen ist eigentlich immer lecker. VIVA hat ein All-Inklusive-Konzept, bei dem auch alle Getränke – von einer sehr ordentlichen Barkarte und in einer täglich aufgefüllten Minibar – inklusive sind. Wer allerdings viel Remmidemmi bei einer Reise braucht, der könnte – im Gegensatz zu mir, die nach einem guten Abendessen das Lesen eines schönen Buches sehr  genießt – mit dem angebotenen Abendprogramm mit Klavier in der Bar und vielleicht einem Quiz vielleicht etwas vermissen.

 

Bei dieser Reise, die am 8.März in Spandau startete, war zumindest für mich die Anreise besonders einfach: mit Bus und U-Bahn, also dem öffentlichen Nahverkehr. So hat mich auch der Bahnstreik nicht behindert. Und da der 8.März in Berlin ein Feiertag ist, brauchte ich für die 7-tägige Reise von Freitag bis Freitag nur 5 Urlaubstage.

Vom U-Bahnhof Rathaus Spandau waren es 10 Minuten zu Fuss zum Schiff

Flusskreuzfahrtschiffe können auch ohne besondere Hafenanlagen am Ufer von Flüssen anlegen. In Berlin starten die Schiffe am Spandauer Schifffahrtsufer. Es ist ein 10-minütiger Fussweg vom Fern- und U-Bahnhof Spandau. Es ist, zumal in der Frühlingssonne, ein schöner Spaziergang am Wasser entlang. Man muss allerdings auch ein paar Treppen überwinden. So merkt man schon von Beginn an, dass eine Flusskreuzfahrt nichts für stark mobilitätseingeschränkte Personen ist – man sollte Treppen steigen können und halbwegs gut zu Fuß sein.

Die MS Swiss Ruby ist ein 2002 gebautes Schiff für bis zu 88 Passagiere mit 44 Außenkabinen auf zwei Decks, um die sich 23 Mitglieder der Crew kümmern. Es gibt einen Barbereich, genannt Salon, auf dem oberen Diamantdeck und einen Restaurantbereich auf dem unteren Smaragddeck, das Bistro als weiteres Restaurantangebot, das es auf den neueren VIVA-Schiffen gibt, fehlt. Die Kabinen sind eher klein und haben feste Einbauten aus dunklem Holz mit einem größeren Schrankbereich. Da am Bett auf beiden Seiten Holzregale als Ablage eingebaut sind, können die beiden Betten mit Metallgestell in 90iger-Breite nicht als Twin auseinander gestellt werden und haben auch noch den Nachteil einer echten „Besucherritze“. An beiden Betten gibt es mindestens eine Steckdose und eine etwas eingebaute Leselampe, das sind allerdings auch die einzigen nicht schon belegten Steckdosen in der Kabine. Es fehlt die Nespresso-Maschine für den Early-Morning-Kaffee im Bett, die ich auf meiner vorherigen VIVA-Reise mit der MS Tiara hatte und die auf den neueren VIVA-Schiffen Kabinenstandard ist. Das ganze Schiff ist in einem eher „plüschigen“ Design und nicht im modernen, klaren Konzept der neuen VIVA-Schiffe gestaltet. Insgesamt sind Kabine und Badezimmer sehr klein und trotz guter Pflege etwas „outdated“.

Wer die wiederverwendbaren Wasserflaschen befüllen will, muss das im Restaurant tun lassen, da eine entsprechende Maschine wie auf den neueren Schiffen fehlt. Und auch hier gibt es nur einen alkolischen Gruss zum Willkommen mit einer Flasche Prosecco in der Kabine.

Es gibt auch auf diesem Schiff Decken für das kleine Nickerchen auf dem Bett und die bisher seltsamste Anordnung des Föhn in einer Kabine – hier soll man sich stehend im Kleiderschrank die Haare trocknen.

Das Frühstück gibt es in Buffetform von 7.30 Uhr bis 9.30 Uhr. Mittags kann man zwischen einem „Light Lunch“ zwischen 12.30 Uhr und 13.30 Uhr in Buffetform im Salon als kleines Buffet mit Suppe, Salat, Dessert und einer Auswahl zwischen in der Regel Nudeln oder Sandwich genießen oder man nutzt den Lunch im Restaurant in der Zeit zwischen 12.30 Uhr und 14.00 Uhr, wo die Vor- und Nachspeisen als Buffet angeboten werden und man noch die Auswahl zwischen drei Gerichten (Fleisch, Fisch und vegetarisch) mit Bedienung hat. Abends gibt es dann zwischen 19.00 und 21.00 Uhr ein Mehr-Gänge-Menü in Bedienung im Restaurant – mit Vorspeise, Suppe, Hauptgang (Fleisch, Fisch, vegetarisch und ein regionales Gericht) und Dessert. Es gibt immer eine komplett vegetarische Empfehlung auf der Abendkarte  – ich habe das auch an zwei Abenden ausprobiert und fand es lecker. Und wer am Abend noch vor dem Zubettgehen Hunger verspürt, kann sich um 22.00 Uhr im Salon noch auf einen kleinen Snack freuen. Beim Galadinner gibt es eine feste Karte mit verschiedenen Gängen, bei denen eigentlich nur beim Hauptgang und beim Dessert eine Auswahl besteht. Bei dieser vegetarischen Empfehlung müsste man eigentlich auf die beiden Vorspeisen und die Suppe verzichten oder – wenn man wie ich keinen Fisch isst – zumindest auf die warme Vorspeise verzichten. Aber reden hilft – und man bekommt auf Nachfrage immer auch eine vegetarische Alternative. Wenn das jetzt noch deutlicher auf der Karte stünde, besteht keine Gefahr, dass schüchterne Menschen auf etwas verzichten, dass gut möglich ist. Vielleicht geht man aber einfach davon aus, dass Menschen mit besonderen Bedürfnissen beim Essen es gewohnt sind, dass sie mit dem Servicepersonal kommunizieren.

Die Strecke der Reise wird selten angeboten. Der erste Abschnitt geht von Berlin-Spandau nach Potsdam. Bei der eher kurzen Fahrt passiert man Klein-Venedig, die Pfaueninsel, das Strandbad Wannsee und die Glienicker Brücke – etwas, dass man auch bei einer klassischen Dampferfahrt von Berlin nach Potsdam sehen könnte.

Das Schiff kam am frühen Abend – parallel zum ersten Abendessen an Bord – in Potsdam an. Am nächsten Vormittag hatte man die Chance auf einen geführten Ausflug und konnte zu Fuß „Auf den Spuren der Spionage am Hofe der preußischen Könige“ wandeln – oder auf eigene Faust die Stadt erkunden. Und da der Liegeplatz keine 5 Minuten Gehzeit vom Alten Markt entfernt ist, kommt man zu Fuss genauso wie mit dem ÖPNV gut zu den touristischen Zielen von Potsdam genauso wie zu einem einfachen Bummel durch die Stadt.

Der nächste Streckenabschnitt braucht einen Tag und geht von Potsdam nach Magdeburg – Liegeplatz Schiffshebewerk Rothensee.

Der Liegeplatz in Magdeburg-Rothensee ist etwas entfernter vom Stadtzentrum – ein guter Grund, den angebotenen Busausflug nach Magdeburg zu buchen – vier Stunden kompakt von Kaiser Otto über Otto von Guericke und Till Eulenspiegel bis zu Täve Schur und Jürgen Sparwasser. Der Bus fährt durch Magdeburg – und es gibt drei Ausstiege, um wichtige Punkte der Stadt näher zu erkunden.

Der nächste Halt war Wolfsburg – mit einem Liegeplatz direkt gegenüber der Autostadt. Das Phaneo hatte wie das Kunstmuseum am Montag leider geschlossen, so dass die Wahl für das Tagesziel zwischen Autostadt und Design-Outletcenter blieb. Im Design Outletcenter traf man im übrigen auch Teile der Crew und ich habe endlich herausgefunden, dass ich an solchen Orten (zum Glück für meine Kreditkarte) nur wenige Sachen finde, die mich zum Kaufen reizen. Die Größen, die ich suche, sind eher selten im Outlet zu finden.

Schön war es, im Rituals-Shop auch die Reisegröße für den Raumduft (und ein paar andere Kleinigkeiten) zu finden. Das passt zu dieser Reise besonders, weil VIVA Rituals-Produkte im Badezimmer anbietet.

Nach dem Stop in Wolfsburg, bei der alle selbstständig die Stadt und die sie interessierenden Orte erkundet haben – vom sehr zentral direkt gegenüber der Autostadt gelegenen Liegeplatz -, ging es am Abend weiter nach Braunschweig. Der Liegeplatz mitten im Industriegebiet erforderte geschlossene Vorhänge, da das Gelände der Hallen gegenüber die ganze Zeit beleuchtet wurde.

Vorne Schloss – hinten Shopping Mall

Der Ausflug „Die dunkle Seite der Stadt Braunschweig“ brachte uns mit dem Bus in die Innenstadt, von wo uns der Stadtführer Andreas Schwarz https://www.braunschweig.reisen/ auf einem Rundgang von mittelalterlichen Verbrechen bis zum mörderischen Pastor Ende der 90iger Jahre mitnahm https://www.zdf.de/video/dokus/true-crime-ermittler-spektakulaere-kriminalfaelle-100/pastor-familie-ehefrau-rittergut-wolfenbuettel-totschlag-true-crime-100 – und nebenbei auch zu den wichtigsten Orten der Braunschweiger Stadtgeschichte.

Das war die beste Stadtführung der gesamten Reise – das wurde auch im Gespräch mit Mitreisenden öfter bestätigt.

Am Nachmittag ging es dann weiter Richtung Hannover mit einer abendlichen Liegezeit an der Hindenburg-Schleuse in Anderten, von wo es mitten der Nacht dann weiter auf dem Mittellandkanal über die zweite Kanalbrücke am Wasserstraßenkreuz Minden zum nächsten Liegeplatz etwas ausserhalb der Stadt Minden ging.

Man konnte am Nachmittag die Stadt auf eigene Faust erkunden oder durch zwei männliche Guides durch die Stadt angereichert mit Informationen über Hexen und andere Verbrechen geführt werden.

Am Donnerstag morgen trennten sich die Wege der Passagiere: eine Gruppe blieb auf dem Schiff und fuhr auf der Weser zum nächsten (und letzten) Kurzstop in Stolzenau, während die andere Gruppe mit dem Bus unter dem Thema „Cold Cases“ unterwegs war – eigentlich eine Bustour durch das Weserland von Minden über Porta Westfalica und Wiedensahl nach Stolzenau.

Der erste Halt mit dem Bus war an der Porta Westfalica. Der LWL betreibt dieses Denkmal. Es wurde 2015- 2018 für fast 17 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln aufwendig saniert und mit touristischer Infrastruktur ertüchtigt, die nun z.B. eine E-Bike-Ladestation beinhaltet, aber es gibt auf dem Gelände noch immer keinen Hinweis auf das dortige Zwangsarbeiterlager https://www.deutschlandfunk.de/aufarbeitung-der-ns-zeit-die-vergessenen-zwangsarbeiter-von-100.html . Und das wäre vielleicht auch eine wichtige Art von Stolperstein für diejenigen, die in den „guten alten Zeiten“ schwelgen wollen.

Der nächste Stop war der Geburtsort von Wilhelm Busch. Wiedensahl hat sich vor ein paar Jahren auf diesen Sohn des Dorfes besonnen und nun kann man nicht nur Sinnsprüche und Schützenkönigsscheiben an den Häusern entdecken, sondern auch auf den Spuren des Schöpfers von Max und Moritz, Hans Huckebein und der frommen Helene entlang der Hauptstraße laufen und im Wilhelm Busch Museum in seinem Geburtshaus etwas über seine Zeit und sein Leben erfahren.

Der letzte Halt der Tour war in Petershagen. Hier gab es nur einen kurzen Stop und man konnte vorm Rathaus neben wind- und wetterfesten Botschafterinnen auf der Bank Platz nehmen.

Bus und Schiff trafen dann zeitgleich in Stolzenau ein und so konnte der letzte Teil dieser Reise auf der Weser starten.

Das letzte Stück auf der Weser ist auch als Strecke reizvoll. Der Kapitän hat es am Donnerstag Abend bis durch die Schleuse Langwedel geschafft – hier machte das Schiff für die Nacht fest und hatte so am letzten Morgen nur noch ein kurzes Stück bis zum Endpunkt dieser Reise in Bremen zurück zu legen.

Weserstadion von der Weser aus gesehen

Was machte aus der Flusskreuzfahrt eine Krimi-Kreuzfahrt?

Es gab während der Reise drei krimibezogene Veranstaltungen mit externen Gastkünstler*innen: zwei Lesungen und einen Abend mit Axel Petermann, ergänzt um ein Q&A am nächsten Nachmittag.

Die Planung der konkreten Daten war durch die ungewisse Lage der Transportmöglichkeiten während der „Streikwelle“ der GDL sehr agil – und erforderte eine gewisse Flexibilität aller Beteiligten.

Claudia Schmid liest auf der MS Swiss Ruby

Die erste Lesung fand aufgrund von Bahnstreikbedingten Anreiseverzögerungen erst am Sonntag Abend statt, nachdem die Autorin in Magdeburg zugestiegen war: Die Autorin Claudia Schmid las aus ihrer Sammlung „Tödliche Flusskreuzfahrten“. Die Lesung hatte wenig Begeisterung im Publikum; vielleicht zu viel Selbstdarstellung und zu wenig Spannung.

Mario Bekeschus war eine echte Entdeckung – er hat so spannend aus dritten Band seiner Krimireihe im Spannungsfeld von Hannover und Braunschweig gelesen und von den Recherchen berichtet, dass ich unbedingt auch „Gausstal“ und „Hinter Liebfrauen“ lesen will.

War die erste Lesung eher kein Erfolg, so war die zweite genau die Veranstaltung, die man auf einer als Krimi-Kreuzfahrt in Verbindung mit einem Verlag für Regionalkrimis beworbenen Reise erwartet: ein Autor, der viel über den Hintergrund seiner Krimis erzählt, gute Kostproben seines aktuellen Krimis präsentiert und das Ganze auch mit dem nächsten Tagesziel verbindet. Schade nur, dass es dem Verlag nicht gelungen ist, eine ausreichende Anzahl von Büchern an Bord zu bringen, so dass der – bei mir wie vielen anderen Reisenden – geweckte Bedarf zum Kauf der Bücher nicht sofort bedient werden konnte, sondern auf den Buchhandel oder Amazon gelenkt wurde.

Braunschweig hat auch einige gute Buchhandlungen: bei Graff endete die Tour und der Bestand der Krimis von Mario Bekeschus hat sich vermutlich etwas verringert.

Ich habe jedenfalls die Gelegenheit genutzt, alle drei bisher erschienenen Bände zu kaufen – und auch sonst in der reichhaltigen Auswahl dieser Buchhandlung schöne Bücher entdeckt.

Ein interessanter Abend mit Axel Petermann

Axel Petermann kam in Minden an Bord und hat am Abend eine Veranstaltung gestaltet, die den geschriebenen Krimi mit seiner umfassenden Erfahrungswelt der realen Kriminalität verband. Er und die Crew haben zunächst die technischen Probleme gelöst (um ein paar Videos präsentieren zu können) und er hat sehr eindrucksvoll über reale Untiefen der menschlichen Seele berichtet. Sein faktenbasierter Hinweis, dass 90% der Intimizide durch den männlichen Partner begangen werden, rief leider einen männlichen Besserwisser auf den Plan, der sich schon in seiner persönlichen Ehre bedroht sah, wenn nicht auch die rund 10% der weiblichen Täter genauso ausführlich dargestellt würden wie die 90% Männer, und der das besondere persönliche Risiko, dass Frauen immer haben, wenn sie sich von einem Partner trennen offenbar weder verstand noch akzeptierte. Ein gutes Beispiel für fragile Männlichkeit, wenn auch etwas nervig.

Was mir gut gefällt

1. VIVA nimmt Nachhaltigkeit ernst. An das Fehlen eines gedruckten Programms, das stattdessen auf dem Kanal 2 des Kabinenfernsehers läuft, gewöhne ich mich zugebenermaßen nur langsam. Aber das Herausstellen der fleischlosen Angebote in den Speisekarten gefällt mir. Auf der MS Swiss Ruby lag der Schwerpunkt auf vegetarischen Gerichten, bei meiner vorherigen Reise mit der MS Tiara sogar auf veganen Angeboten. 

2. Die Crew war hochengagiert und sehr freundlich. Vom Cruisedirektor über die Servicekräfte und die Küche – alle waren sehr bemüht, dass die Zeit der Reise eine schöne ist und immer freundlich. Es gab für mich nur einen Bereich, der ein wenig abfiel: das Housekeeping. Aber das ist Janmern auf hohem Niveau.

3. Für mich sind Flusskreuzfahrten echtes Runterkommen. Man ist langsam unterwegs, hat sein Zimmer und das gute Restaurant immer dabei und kann es ruhig angehen lassen.

Was ich mir wünsche

1. Bei meinen bisherigen beiden Reisen mit VIVA fiel die Qualität des Frühstücksbüffet sehr gegen die Qualität des Angebotes am Mittag und Abend ab. Mehr oder (meist) minder gut aufgebackene Brötchen und das Mindestmaß an süss und deftigen Angeboten und Eierspeisen ist aus meiner Sicht schon verbesserungsfähig. Und so gut das Essen Mittags und Abends auch war: die Sossen schmecken alle sehr ähnlich und die Suppen sahen alle ähnlich aus – auch wenn die unterschiedlichen Gemüse eine farbige Vielfalt brachten.

2. Derjenige, der das Badezimmer und die Amaturen im Bad geplant hat, sollte vielleicht bedenken, dass der Wasserauslass auch so weit ins Waschbecken hineinreichen sollte, dass man sich bequem die Hände waschen kann und dabei nicht an den hinteren Teil des kleinen Waschbeckens stößt.

Und wo sonst bei VIVA mit der modernen Regenwasserdusche geworben wird, scheint diese Duschkonstruktion, die eher an eine Laube erinnert, nicht bewusst zu sein. Aber immerhin kommt warmes Wasser raus und der Regler funktioniert.

3. Ich wünsche mir mehr #GenussOhneAlkohol an Bord der VIVA-Schiffe. So wie es mittlerweile selbstverständlich ist, beim Essen neben der Berücksichtigung von besonderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten attraktive vegetarische und vegane Angebote zu machen, die in Qualität und Präsentation genauso grossen Genuss wie die Alternativen Fleisch und Fisch bieten, sollte es endlich auch selbstverständlich sein, dass Genuss bei den Getränken auch ohne Alkohol geht und mehr als Softdrinks und Saftschorlen bieten kann. Es gibt beim Cocktail des Tages immer zwei Angebote – einmal Alkoholfrei und einmal mit Alkohol -, und immerhin auch alkoholfreies Bier sowie alkoholfreien Wein und Sekt auf der Barkarte. Ich habe den alkoholfreien Wein in beiden Varianten – weiß und rot- probiert: die schmecken mir weit weniger gut als die wirklich guten Traubensäfte von weißen und roten Trauben zum Beispiel von der Firma Bauer aus Bad Liebenwerda https://www.bauer-fruchtsaft.de/fruchts%C3%A4fte , die ich für Events im Büro kaufe.

Deshalb ist das ist für mich nur der erste Schritt: warum gibt es keine „besondere“ alkoholfreie Alternative zur Flasche Willkommens-Prosecco auf der Kabine oder keine attraktive alkoholfreie Alternative bei der Weinempfehlung zum Abendessen? Ich beobachte das im Netz mittlerweile bei der einen oder anderen Reederei, wobei man nach den immer noch einzelnen Angeboten sehr  suchen muss.

So entdeckte ich neulich bei einem Vlog über eine Reise mit P&O Cruises eher als „Beifang“, dass es für die Reisenden in deren Loyalitätsprogramn Penninsular Club ab dem Level Atlantik u.a. ein kostenloses Glass Champagner – oder eben auch eine besondere alkoholfreie Variante gibt. Und habe das in der P&O-Broschüre bei meiner gezielten Suche dann auch gefunden.

Aus der Broschüre über die Vorteile für Reisende im Penninsular Club bei P&O Cruises

4. Ein wenig mehr Sorgfalt bei der Erstellung des Tagesprogramms könnte bei weniger technikaffinen Reisenden vielleicht die Frustration vermeiden, auf ein Vor-Ort-Angebot wie ein Museum (im konkreten Fall das phaneo in bequemer Laufweite des Liegeplatzes in Wolfsburg) hingewiesen zu werden, das am konkreten Liegetag (einem Montag) geschlossen hat. Es irritiert auch, wenn Datum und ausgeschriebener Wochentag nicht zusammenpassen.

5. Ich wünsche mir mehr guten Krimibezug bei einer Reise, die als #Krimikreuzfahrt beworben wird. Drei Krimilesungen am Abend erfüllen für mich nur begrenzt das Versprechen einer anderen Reise als sonst.

Die Ausflugstitel – zum Beispiel „Der Ripper von Magdeburg“ –  versprechen mehr als sie halten, wenn es sich ansonsten um einen (guten) Busausflug von Rothensee nach Magdeburg handelt, bei dem auf der Rückfahrt durch den Guide (hier der Cruisedirektor) die True-Crime-Geschichte berichtet wird. Eigentlich erwarte ich überall Stadtführungen wie die in Braunschweig – mit fundiertem Krimibezug.

Und es braucht einfach mehr Lesungen wie die von Mario Bekeschus oder Axel Petermann. Bekeschus hat bei seiner Lesung alle perfekt auf den kommenden Tag in Braunschweig eingestimmt und das für uns mit der Entdeckung eines interessanten neuen Krimiautors verbunden. Und es gab auch eine feine „Zugabe“ des Autors, der uns in Braunschweig noch im Bus in die Stadt begleitet hat – wir sind auch am Ort der Handlung aus der Lesung des Vorabends vorbeigekommen. So schließt sich der Kreis von der Lesung zur Stadt der Handlung. Axel Petermann hat als früherer Leiter der Bremer Mordkommission auch sehr gut über vergangene Verbrechen in Bremen – und darüber hinaus – und was reale Täter zu grausamen Taten bewegt, berichtet. So war Fiction und True Crime bei dieser Reise gut repräsentiert.

Tipps

1. Auch wenn es die Chance gibt, zum Abendessen in der gesamten Zeitspanne von 19.00 bis 21.00 Uhr zu gehen – man sollte nicht zu spät gehen. Zum Ende der Tischzeit ist es zwar deutlich leerer, aber es kann passieren, dass nicht mehr jedes der vier Gerichte für den Hauptgang verfügbar ist.

2. Wer an Bord von VIVA die nächste Reise beim Cruise Direktor bucht, bekommt 5% Rabatt. Man findet immer eine ruhige Zeit – und wenn man sowieso etwas buchen wollte, ist das eine gute Gelegenheit, um den Reisepreis ein wenig zu reduzieren. Danke für den Tipp an https://passage-kontor.de/, als ich kurz vor der Reise für eine weitere VIVA-Reise anfragte.

Crimi Cruise 2022 – Farörer

3. Wer Lust auf eine Krimi-Kreuzfahrt bekommen hat, kann das auf verschiedene Art ausprobieren. Das für mich authentischste Angebot ist die https://crime-cruise.de/ – eine Woche Ende Oktober/Anfang November an Bord der MS Norröna mit einem 8-tägigen Krimi-Festival auf dem Nordatlantik, den Färöern und Island für Krimi-Profis, werdende Profis und Krimi-Fans. Es gibt sogar einen eigenen Roman über diese Reise (Karin Müller, Kein Isländer ist auch keine Lösung). Wer „Trapped – Gefangen in Island“ in der ZDF-Mediathek gesehen hat, kann einen kleinen filmischen Einblick zur Fähre und dem isländischen Hafen dieser Tour bekommen.

VIVA Cruises bietet im Februar/März 2025 5-tägige Krimi-Kreuzfahrten mit der neuen VIVA Two https://www.viva-cruises.com/reise/krimi-kreuzfahrt-passau an. Die VIVA Two ist das neueste Schiff der Flotte – die Route startet und endet in Passau. Ein anderes Schiff und eine andere Route als in diesem Blog beschrieben – aber hoffentlich mit der Fortsetzung des von mir als gut Beschriebenen und der Verbesserung dessen, was ich mir besser wünsche.

Eine Antwort zu „#myvivamoments #Flusskreuzfahrt #MSSwissRuby #Krimi #Berlin #Potsdam #Magdeburg #Wolfsburg #Braunschweig #Minden #WilhelmBusch #MaxUndMoritz #Bremen #ProdukterwähnungOhneVergütung #rivercruise #cruise #crimecruise #cruisetime #cruiseblogger”.

  1. Avatar von Reiner Wende
    Reiner Wende

    Tolle Reise und sehr schöne Tipps. Ich kenne das vom Rhein auch

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