Alleine Reisen

Für dienstliche und private Zwecke, die einen Hotelaufenthalt erforderlich machen, hat das MotelOne in vielen Fällen für mich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Dazu kommt in vielen Fällen die für mich attraktive Lage als Bahnreisende am oder in der Nähe des Bahnhofs mit einer guten ÖPNV-Anbindung.

In Bonn ist meine erste Adresse, wenn ich dort zu tun habe, das MotelOne Bonn-Hauptbahnhof. Wenn man – wie ich – häufig mit dem Zug am Vorabend zu Sitzungen anreist, hat man es vom Hauptbahnhof  nur ein paar Schritte zum Hotel. Falls man – was bei den vielen Bauarbeiten bei der Bahn auf der Strecke Köln-Bonn schon mal vorkommt -, in Bonn-Beuel ankommt, dann ist der Weg mit der Straßenbahn auch nicht weit, zumal wenn man hier bereits an der Haltestelle Thomas Mann-Straße aussteigt. Gerade in diesem Haus ist die Rezeption immer mit reizenden Menschen besetzt, die einer beim spätabendlichen Einchecken nach einer längeren Bahnfahrt ein Gefühl von Nach-Hause-Kommen geben, das den (bei mir meist kurzen) Aufenthalt gut beginnen lässt. Leider ist dieses Haus nicht immer sofort buchbar, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es lohnt, wenn man kurz der Dienstreise  noch mal schaut – da findet sich dann oft doch noch ein Zimmer (und man kann ein kostenfrei stornierbares Zimmer anderswo jemand anderen überlassen). Da am Bonner Hauptbahnhof auch der Knotenpunkt des ÖPNV für Bonn ist, kommt man dann am Morgen auch bequem zum Sitzungsort und kann sein Tagewerk vollbringen. Eigentlich käme man durch die zentrale Lage des Hauses auch gut zu einem Abendessen (oder im Dezember zu einem Bummel über den Weihnachtsmarkt), aber da die meisten Restaurants zwischen 21 und 22 Uhr schließen, nutze ich hier fürs Abendessen lieber ein vorher auf dem Weg gekauftes Brötchen und mache Zimmerpicknick fürs Abendessen.

Da ich überwiegend beruflich in Bonn bin, nutze ich hier den Rahmenvertrag meines Arbeitgebers mit einer Pauschale, die auch das Frühstück beinhaltet. Für den Start in den Arbeitstag ist das MotelOne-Standard-Frühstück ok – und es gibt Dienstreisenden ein Gefühl der Vertrautheit, weil die Angebote überall in Deutschland und Österreich zu finden sind. Und in Bonn hat man sogar die Möglichkeit, einen Sitzplatz zu finden und nicht das Gefühl zu haben, in einem zu lauten Bahnhofswartesaal zu sitzen.

Das Dresdener MotelOne Am Zwinger ist am Dresdener Postplatz gelegen – wunderbar fußläufig für Staatstheater, Semperoper und Kulturpalast. Man kann in einer Viertelstunde zu Fuß zum Dresdener Hauptbahnhof kommen, kann aber auch die drei Stationen mit der Straßenbahn fahren. Ich schätze dieses Haus für Kurzreisen nach Dresden, wobei ich allerdings auf das Frühstück hier in der Regel verzichte, denn es ist voll und laut. Hier suche ich mir lieber ein Frühstück in einer der vielen Bäckereien oder Cafés in der Nähe.

Bei Aufenthalten in Leipzig ist das MotelOne an der Nikolaikirche meine erste Wahl. Es ist ein kurzer Weg vom Hauptbahnhof durch die Fußgängerzone zum Hotel, man hat aus vielen Zimmern einen schönen Blick auf die Leipziger Innenstadt und erreicht bequem und fußläufig viele Ziele in der Leipziger Innenstadt. Das MotelOne Augustusplatz liegt auf der anderen Seite der Nikolaikirche und ist ebenso bequem und zu empfehlen.

In Düsseldorf gibt es zwei MotelOne – eines davon in 4 Minuten Laufentfernung zum Hauptbahnhof. Wenn man abends im Dunkeln ankommt, zeugt der Weg nicht gerade von den feinen Seiten Düsseldorfs – aber das MotelOne ist auch im Dunkeln dank der Nutzung der Leuchtreklame am Gebäude zu finden. Die Zimmer sind wie immer im MotelOne, allerdings sind die Zimmer mit geraden Zimmernummern in den unteren Stockwerken nichts für Lärmempfindliche, zumal die, die gerne mit offenem Fenster schlafen. Ansonsten gab es eine zauberhafte und freundliche Rezeption. Das Hotel liegt am Beginn des japanischen Viertels in Düsseldorf, so daß viele kleine Geschäfte und Restaurants mit japanischem Bezug in unmittelbarer Nähe sind.

In Saarbrücken liegt das MotelOne am Rande der Fußgängerzone und am St.Johanner Markt. Es ist ein schönes Haus mit zauberhaften Kolleg:innen, die den Aufenthalt zu einem echten Vergnügen machen.

Hamburg ist die Stadt, in der ein MotelOne normalerweise nicht meine erste Wahl beim Buchen eines Hotelzimmers ist – und ich bin aus privaten Gründen öfter im Jahr in dieser Stadt, vor allem, wenn ich ein Konzert in der Elbphilharmonie besuche.

Auch wenn die MotelOne-Hotels in Hamburg meist etwas günstiger als meine Lieblingshotels in Hamburg – vor allem in der Hafencity und fußläufig zur Elbphilharmonie – sind, so scheitert eine ernsthafte Erwägung, dort zu buchen, meist schon schlicht an der Verfügbarkeit eines Zimmers in der MotelOne-App, über die ich normalerweise immer buche. Sehr häufig sind zu meinen gewünschten Zeiten alle MotelOne-Hotels in Hamburg als nicht mehr verfügbar angezeigt. Dennoch habe ich es zweimal geschafft, ein Zimmer zu buchen – je einmal im MotelOne Fleetinsel und  im The Cloud One – Hamburg Kontorhaus.

Beide Male habe ich – im Gegensatz zu anderen Städten – etwas länger gebraucht, um von der U-Bahnstation im Dunkeln zum Hotel zu finden und bin nur über ein paar Umwege zum Eingang gelangt. Mir fehlte im wahrsten Sinne des Wortes ein leuchtendes Zeichen, um den mir noch unbekannten Ort zu erreichen. Ich habe in beiden Häusern das Frühstück ausprobiert, weil ich keine Lust hatte, morgens nach einem Kaffee zu suchen. In beiden Häusern war es morgens extrem voll und es gab selbst in den als weniger voll bezeichneten Zeiten zu wenig Platz für alle, die frühstücken wollten. Das Frühstück im TheCloudOne ist teurer als sonst im MotelOne. Es hat ein paar mehr Angebote (zum Beispiel Rührei mit verschiedenen Gewürzen, mehr Auswahl bei der Marmelade, statt einem Obstsalat die Früchte in einzelnen Schüsseln zum Selbstzusammenstellen und statt Andechser Joghurt im Becher Bio-Joghurt lose aus einer Schale) aber ich finde die Mehrkosten lohnen nicht wirklich. Auch das Zimmer war im TheCloudOne eher enttäuschend. Ich hatte die günstigste Kategorie gebucht und ein Zimmer im 1.Stock, ohne jeden Stuhl und Tisch (die als Ablage schon ganz hilfreich sind) und auch noch laut weil direkt gegenüber den Fahrstühlen. Da ich mir im MotelOne Fleetinsel ein etwas teures Zimmer mit Balkon und Michelblick gegönnt habe und man von hier auch gut zu Fuß zur Elbphilharmonie kommt, bleibt dieses Haus (allerdings ohne Frühstück) auf meiner Liste möglicher Hotels in Hamburg, allerdings nicht ganz oben.

Spannend wird wie sich die Veränderungen in der MotelOne-Gruppe auswirken https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/motel-one-gruender-teil-ausstieg-verkauf-pai-expansion-muenchen-li.3224643?utm_content=motelone_li.3224643&utm_medium=organic_content&utm_source=facebook&utm_campaign=op_social&fbclid=IwY2xjawJxzbJleHRuA2FlbQIxMQABHoKn5NlaotachrKbPX6_HCUV7BQJgKdEpprJGbCCu-iym8ruzUEr6QsjKGpF_aem_CWpfnUQh-INx0V47JH5kJQ8 – ich werde es verfolgen.

Mein Fazit: In vielen Städten ist ein Aufenthalt in einem MotelOne meine erste Wahl. Besonders dort, wo es zentral gelegen und gut erreichbar ist, bietet es einen erwartbaren guten Standard mit einem ordentlichen Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber in manchen Städten haben andere Hotels – zumindest bei mir – die Nase vorn.