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Ein verlängertes Adventswochenende auf dem Rhein: Eine Auszeit und eine gute Möglichkeit, abzuschalten und die Seele baumeln zu lassen – deshalb habe ich Anfang des Jahres diese VIVA-Reise „Vorweihnachtliche Auszeit auf dem Rhein“ gebucht. Es ist dieses Mal die schon traditionelle Advents-VIVA-Reise des Reisebüros meines Vertrauens https://passage-kontor.de/   die – aufgrund der Größe der Reisegruppe –  von zwei zauberhaften Mitarbeiterinnen betreut wird. Dabei gilt das Motto: Man kann, muss aber nicht. Wer alleine unterwegs sein will, macht das. Wer sich gerne anderen, zum Beispiel beim Erkunden der Städte, in denen wir liegen,  anschließt, kann das machen. Und man  kann sich auch den organisierten Taxis bei der Abreise anschließen, wenn man nicht mit der Gruppe nach Kiel fährt. Eine runde, angenehme Sache. Gibt es übrigens in jedem Jahr.

Diese 5-Tage/4-Nächte-Reise mit der VIVA One beginnt am Freitag Nachmittag in Düsseldorf und endet am Dienstag früh dort – und hat die Stationen Amsterdam, Rotterdam und Nijmegen.

Insgesamt sind Flusskreuzfahrten eine kleine, feine Angelegenheit. Die Schiffe haben zwischen 170 und 200 Passagiere und diese Reisen auf Europas Flüssen und Kanälen sind wie Städtereisen bei denen man das Hotel dabei hat.

Die Reise startet in Düsseldorf. Auch wenn man mit der Bahn mit Abfahrt am selben Tag morgens nach Düsseldorf von Berlin dorthin kommt – und die Bahnanreise 2.Klasse war bei meiner Buchung aufgrund des frühen Buchungszeitpunktes inklusive – so habe ich mich doch entschieden, lieber am Vorabend anzureisen und eine Nacht im Hotel zu bleiben. Es ist einfach entspannter und man hat mehr auch von kürzeren Reisen. Deshalb bin ich nach der Arbeit mit dem vorletzten durchgehenden ICE nach Düsseldorf gefahren und habe kurz vor elf im MotelOne Düsseldorf-Hauptbahnhof eingecheckt.

Dieses MotelOne liegt am Beginn des japanischen Viertels in Düsseldorf und man kann tagsüber entlang vieler kleiner Geschäfte und Restaurants mit entsprechendem Bezug bummeln.

Düsseldorf japanisches Viertel

Am Nachmittag bin ich mit dem Taxi zum Steiger am Joseph-Beuys-Ufer gefahren –  mit dem ÖPNV wäre es doch ein längerer Fußweg geworden und auch wenn die Zufahrt noch verbesserungsfähig ist – man kommt mit dem Taxi (und dem Koffer) zum Schiff, wird dort sichtbar empfangen, gibt den Koffer bei freundlichen Menschen ab, checkt an der Rezeption ein, wird durch eine freundliche Person zur Kabine geleitet  und findet den Koffer auf der Kabine wieder. Ein sehr angenehmer und schneller Prozess, selbst, wenn man zum Beginn der angegebenen Einschiffungszeit dort ist.

Busse und Taxis können bis zum Schiff vorfahren. Ein VIVA-Zelt hilft bei der Orientierung – dort nehmen nette Menschen den Koffer entgegen

Ich mag ja bei Schiffsreisen, egal ob auf dem Fluss oder der See, die Möglichkeit, ein Fenster zu öffnen. Auf Flusskreuzfahrten investiere ich deshalb etwas mehr für eine Kabine mit französischem Balkon. Da kann man morgens oder abends die Landschaft an sich vorbei ziehen lassen.

Morgendlicher Blick aus dem Fenster
Abendlicher Blick aus dem Fenster
Kabine 307

Es ist wunderbar, dass es auf der Kabine im Schrank zwei Fleecedecken zur Benutzung in der Kabine (oder ggf auf dem Sonnendeck) gibt. Und es gibt zwar keinen langen Schuhlöffel, aber immerhin einen kurzen.

Fleecedecken, Schirm und Safe im Schrank
Ein Schuhlöffel findet sich auch in den Schubladen
Eine Nespresso-Maschine für den ersten Kaffee im Schlafanzug
Ein kleiner Schreibtisch – mit einer wieder verwendbaren Wasserflasche zum Mitnehmen
Es gibt auch eine Handylade-, Bluetooth-Lautsprecher- und Weckermöglichkeit. Und man hat eine Leselampe an beiden Bettseiten

Einen guten Überblick über das Schiff, den ersten Eigenbau von VIVA Cruises, bietet der Schiffsrundgang von Matthias Morr.

Diese Reise begann – eine halbe Stunde bevor das erste Abendessen serviert wurde –   am frühen Abend in Düsseldorf.

Abfahrt aus Düsseldorf

Das Schöne an Flusskreuzfahrten ist die Ruhe – zum Beispiel wenn man am Morgen vor dem Frühstück den Sonnenaufgang mit dem ersten Kaffee des Tages vom Bett aus genießen kann.

Sonnenaufgang Anfang Dezember auf dem Rhein

Das Schiff kam am Sonnabend kurz vor Mittag in Amsterdam an – und lag an einem Steiger gegenüber des Amsterdamer Centraal. Es verzögerte sich etwas, bis wir vom Schiff konnten, da am ursprünglichen Steiger eine Wasserleiche gefunden wurde – in Amsterdam passiert das durchschnittlich einmal im Monat.  Deshalb wurde das Schiff an einen benachbarten Steiger umgeleitet und „parkte“ dann am Nachmittag um.

Vom Steiger ist man in wenigen Schritten direkt im Grachtenviertel und kann man sich zu Fuss durch die Stadt treiben lassen, hier ein wenig schöne Gebäude betrachten, dort ein wenig in den vielen kleinen Läden schauen.

Amsterdam
Überall Fahrräder
Viele kleine Läden laden zum Schauen ein
Weihnachtsschaufenster bei Bijenkorf

In Amsterdam ist ab dem 28.11.24 bis zum 19.1 25 das Amsterdam Light Festival https://amsterdamlightfestival.com/en?gad_source=1&gclid=Cj0KCQiAr7C6BhDRARIsAOUKifiBb2W_29A9RV010uROaJqDTcA6Zf7R5bnpMBV-yk1T6n21X_Rq_kAaAmUWEALw_wcB. Das umfasst 27 Installationen von verschiedenen Künstler:innen in der gesamten Innenstadt; der ganz überwiegende Teil ist vom Boot aus zu entdecken. Ich habe mir deshalb über GetYourGuide eine Bootstour mit einem kleinen Anbieter gebucht https://starboardboats.nl/amsterdam-light-festival/ – es war eine schöne Tour mit der zauberhaften Gastgeberin Kathryn aus Australien und dem gelassenen Skipper Balthasar. Das schöne an dieser Tour war die Fröhlichkeit – und das nicht alles Instagramable war.

Amsterdam Light Festival

Nach diesem schönen Abendprogramm, das in Amstel begann und endete, habe ich einen Teil des Rückweg mit der Straßenbahn bewältigt, allerdings fand ich es etwas kompliziert. Ich hatte zum Glück die App von GVB schon vorher heruntergeladen, habe aber etwas gebraucht, um einen Fahrschein zu kaufen. Gescheitert bin ich beim Scannen am Ein- und Ausstieg, aber ich habe eine Einzelfahrt bezahlt und bin wenigstens nicht schwarz gefahren. Bei meinem nächsten Aufenthalt in Amsterdam habe ich dann hoffentlich auch alles verstanden.

Flusskreuzfahrten haben ein entspanntes Abendprogramm. Ich genieße es, nach dem eigentlich immer guten Abendessen an Bord von VIVA Zeit für mich zu haben – ein schönes Buch zu lesen ist für mich das perfekte Abendprogramm. Am Sonntag früh auf dem Weg nach Rotterdam konnte ich die Landschaft an mir mit dem Vor-Frühstück-Kaffee vorbei ziehen lassen.

Schleuse im Morgengrauen

Nach einem Stück des Weges mit einigen Windmühlen ging es bald Richtung Rotterdam – was für ein beeindruckender Kontrast.

Windmühlen am Wegesrand
Rotterdam – eine sehr moderne Stadt

Der Steiger in Rotterdam war nur wenige Minuten von der Markthalle entfernt – und die hat auch am Sonntag geöffnet.

Mittags in Rotterdam
Viele Hochhäuser prägen die Innenstadt
https://kubuswoning.nl/
Markthalle
Ein beeindruckendes Innere
Eine Stadt mit viel Mix zwischen Alt und Neu
Das Wassertaxi verkehrt als Circle-Line https://www.watertaxirotterdam.nl/

Nachdem es am Nachmittag anfing zu regnen, war es am Abend wieder trocken – und der Abend war mit einem vielgängigem Gala-Dinner sehr fein. Das ist der Abend mit deutlich weniger Wahlmöglichkeiten – aber man kann immer Bescheid sagen, wenn einzelne Bestandteile des Menü nicht passen und sie werden durch eine Alternative ersetzt.

Gala-Dinner bei VIVA
Ein wirklich sehr feiner Hauptgang – sous vide gegartes Rinderfilet
Man hätte auch Käse haben können – oder dieses Frise Basilikum
Petit Fours zum Abschluss

Am frühen Montag Morgen ging es dann von Rotterdam zum letzten Stop dieser Reise – Nijmegen.

Rotterdam bei Nacht

Am Montag waren wir dann mittags am letzten Stop dieser Reise, der Stadt Nijmegen. Es sind vom Schiff nur wenige Schritte in die Innenstadt, die aus jeder Epoche etwas zu bieten hat. Ich habe ein Fenster am Nachmittag genutzt, in dem es nicht geregnet hat und bin ein wenig durch die Stadt gebummelt – ein schöner entspannter Abschluss dieser Kurzreise.

Käsegeschäft in Nijmegen
De Groote Markt
Ein Denkmal für die von den Deutschen deportierten jüdischen Mitbürger:innen
Auch ein grauer Tag hat Lichtblicke
Die VIVA One in Nijmegen

Der Rückweg nach Düsseldorf führte über den Rhein – und es wird im Dezember früh dunkel. Und doch gibt es das Eine oder andere zu entdecken.

Emmerich am Rhein

Um halb acht lag das Schiff wieder am Steiger in Düsseldorf und nach einem Frühstück ging mit dem Taxi zum Bahnhof und dann mit dem ICE zurück nach Berlin.

Tipps

1. Wir nicht viele Reiseführer lesen und spontan auch ohne gebuchten Ausflug sein will, der findet für alle Häfen in den Niederlanden hier einen kompakten Überblick:

https://www.holland.com/de/tourist/entdecke-die-niederlande/entdecke-stadte/rotterdam

2. Auf allen neuen VIVA-Schiffen gibt es neben dem Hauptrestaurant (auf der VIVA One das Riverside) noch das Bistro auf dem Deck 3 am Heck. Dort ist zum einen ein 24/7 zugänglicher Kaffeeautomat (an dem man auch Tee zubereiten kann). Zum anderen gibt es dort ein zweites kleines Restaurant mit rund 25 Plätzen. Mittags kann man für die kleine Bistro-Karte einfach zu den im Tagesprogramm angegebenen Öffnungszeiten  vorbeikommen. Abends muss man an der Rezeption reservieren – das sollte man möglichst früh nach dem Einschiffen tun. Es wird direkt vor Ort gekocht – und das Kalbs-Entrecout war ein Gedicht.

Hauptgang im Bistro

Jammern auf hohem Niveau

Irgendwas ist ja immer und es gab bei dieser schönen Reise trotzdem ein paar Punkte, die man noch besser machen könnte:

– Im Bistro bekommt man zur Mittagszeit eine nette Kleinigkeit, auch kombinierbar – Salat, Suppe, Pasta, Burger. Wenn man zum Beispiel den Salat mit dem im Gedeck aufliegenden Besteck gegessen hat, dann gibt es für einen folgenden Gang – ausser einem Löffel für die Suppe – kein frisches Besteck, da das schmutzige, das auf dem Teller abgelegt ist, wird explizit wieder auf den Tisch gelegt. Bei aller Nachhaltigkeit – ein sauberes Besteck pro Gang sollte die Spülmaschine nicht überlasten.

Schmutziges Besteck nach dem Salat für den nächsten Gang im Bistro

– Bei einem 2022 in Dienst gestellten Schiff erwartet man natürlich viele Steckdosen in der Kabine und neben jedem Bett. Aber neben dem Bett ist neben zwei Lichtschaltern immer nur eine (Euro)Steckdose und kein USB-Anschluss. Eine der Bettsteckdosen wird auch noch als Ladestation für die mobilen Audiogeräte genutzt. Dafür sind unter dem Fernseher zwei weitere Steckdosen, eine davon mit USB-Anschluss. Man kann natürlich gleich beim Bezug der Kabine erstmal die genutzten Steckdosen umverteilen und die Audiogeräte  unter den Fernseher platzieren. Das könnte aber auch gleich der Standard fürs Housekeeping sein. Und warum beim Einbau der Steckdosen die mit dem zusätzlichen USB-Anschluss nicht gleich neben die beiden Bettseiten geplant wurde, ist eines der Geheimnisse der für das Schiff Verantwortlichen.

Es gibt Steckdosen plus USB – aber nur einmal in der Kabine

– Auch bei VIVA wird mit dem Willkommens-Prosecco auf der Kabine als Teil des All-Inclusive-Konzeptes geworben. Dank der Bemühungen des Reisebüros meines Vertrauens https://passage-kontor.de/ im Vorfeld gab es für mich diesen Staubfänger nicht auf der Kabine. Das war positiv. ABER: es gibt auch hier keine Alternative – Sekt oder gar nichts. Bei einem Anbieter, der wirklich beispielhaft vegetarische und vegane Angebote auf den täglichen Menüs hat, wäre es vielleicht ein lohnenswertes Projekt auch attraktive alkoholfreie Alternativen ins Portfolio aufzunehmen. Das gibt es schon auf der Barkarte (sogar mit einem alkoholfreien Weiß- und Rotwein), aber da ist noch Luft nach oben: z.B. ein „feierliches“ alternatives Begrüßungsgetränk (und das sollte kein alkoholfreier Prosecco sein, weil das weiter vom Alkohol als Norm für „Feierlichkeit ausgeht) auf der Kabine oder mehr als Orangensaft wenn es einen Sektempfang gibt.

Herzlich willkommen nur mit Sekt?

– Die Kabinen sind nichts für Lärmempfindliche, denn man hört innen jedes Wort, das auf dem Gang beim Vorbeigehen gesprochen wird – und es gibt einen schmalen Lichtstreifen unter der Tür. Die Lage meiner Kabine führte auch dazu, dass etwas mehr Party in der Lounge ziemlich gut in der Kabine zu hören war und an einem Abend war ein Dauerflattern zu hören.

Da wo der Lichtstreifen ist, kommt jedes Geräusch vom Flur dutch
Ein übersichtlicher Bildschirm für die Bordinformation

– Es ist schön, dass auf dem Fernseher in der Kabine auch die Möglichkeit besteht, auf eine Auswahl von Filmen-on-Demand zuzugreifen. Es ist auch super, dass alle Anzeigen und Informationen an Bord immer in deutscher und englischer Sprache sind. Aber warum die Filme alle nur in der englischen Fassung gezeigt werden – auf einem Schiff, auf dem auf dieser Reise nur deutschsprachige Gäste sind – ist eines der Geheimnisse, die es zu entschlüsseln gilt. Und vielleicht gibt es in Zukunft die Möglichkeit, Filme in deutsch oder englisch zu sehen, je nach Gusto.

Filme gibt es nur in der englischen Fassung – oder die deutschsprachigen sind gut versteckt

– All-Inclusive für die Getränke ist schön, aber es kann manchmal schon anstrengend sein, die Aufmerksamkeit der Fachkraft an der Bar zu erlangen, die die Bestellungen aufnimmt. Ich habe ja Verständnis, dass die vorherigen Bestellungen abgearbeitet werden müssen, aber es ist schon anstrengend, wenn man viel Aufmerksamkeit aufbringen muss, um den Blick der servierenden Fachkraft zu erlangen, weil sie immer fokussiert den Blick auf die laufende Bestellung richtet

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