1. Auch weil ich oft gefragt werde: Ja, ich arbeite immer noch Vollzeit in einem anspruchsvollen Job. Aber ich arbeite in einem tollen Team und bei einem Arbeitgeber, der – auch mit etwas Druck der Beschäftigenvertretung – findet, dass man Überstunden, auch die in den vergangenen Jahren aufgehäuften, abbauen sollte. Und das tue ich weiter. Niemand sieht ja hier, dass ich sonst oft mehr als 8 Stunden am Tag arbeite – und deshalb außerhalb von Reisen eher zu viel arbeite. Und da ich mittlerweile – wie noch in den früheren Jahrzehnten – keine Ehrenämter mehr habe, auf deren zeitlichen Belange ich bei der Planung von Urlauben und Wochenenden Rücksicht nehmen muss, gönne ich mir das, was ich früher eher vermisst habe: Zeit für interessante Kultur und Reisen.
2. Mittlerweile hat mein Kulturjahr feste Elemente: die Matinee-Konzerte im Rahmen meines Elphi-Abonnement, das Chefdirigentinnen-Abonnement beim Berliner Konzerthaus und weitere von Joana Mallwitz dirigierte Konzerte, das Kurt-Weill-Fest in Dessau, die Dresdener Musikfestspiele, die Bad Hersfelder Festspiele und die Salzburger Festspiele. Dazu kommen jedes Jahr immer noch besondere Konzerte wie dieses Jahr das „40 Jahre Bochum“-Konzert von Herbert Grönemeyer im Ruhrstadion Bochum. Und ich genieße das sehr, auch weil ich Neues erlebe und Bewährtes mit einem anderen Blick erleben kann. Auf jeden Fall erfrischt Kultur mich und ist wunderbar, um den Geist schweifen zu lassen.
3. Mein Reisejahr profitiert davon, dass ich längerfristig plane(n kann): Ich hatte dieses Jahr neben Wochenendreisen auch eine Reise mit inhaltlichem Gehalt durch Litauen und Kreuzfahrten mit Neuem und Bewährtem auf Meeren und Flüssen. Dabei konnte ich in diesem Jahr aufgrund von Planungen aus dem Vorjahr einige besondere Reisen realisieren, die alle für mich – aus ganz verschiedenen Gründen – etwas waren, das mir wichtig ist und bei der Ausschreibung etwas „hatten“, das mich besonders gereizt hat. Ich habe aber auch gelernt, flexibel zu bleiben, denn in 2024 wurden – aus unterschiedlichen Gründen – von mir bereits gebuchte Reisen für das kommende Jahr erheblich verändert, so dass ich letztlich auf diese Reisen verzichtet habe – und sie ohne weitere Kosten stornieren konnte. Ich habe viel Neues ausprobiert und dabei auch festgestellt, was ich an Bewährtem mag – und was anders besser gehen kann. Dabei habe ich gelernt, dass auch bei Reisen – wie sonst im wahren Leben – viele Angebote nie wirklich genauso zusammen passen man es persönlich eigentlich gerne hätte, so dass man schauen muss, was man bereit ist als Abweichung von der eigenen Idealvorstellung zu akzeptieren – und dabei die Erfahrung macht, dass man genießen kann, was wirklich passiert. Und ich habe auch sehr bewusst andere Reedereien und Reiseformen ausprobiert, um für mich auszuprobieren, ob es für mich passt – und wenn nicht, dann aufgrund eigener Erfahrung warum für mich derzeit nicht, genauso, um festzustellen, was mir (wo)anders besser gefällt. Das habe ich in meinen verschiedenen Blogbeiträgen verarbeitet und tue es weiterhin.
4. An manchen Orten war ich dieses Jahr mehrmals – so wie Hamburg, Southampton oder Cottbus. Ich war 2024 zweimal auf Teneriffa und Madeira, an manchen Orten war ich wieder wie im letzten Jahr wie Reykjavik, Akureyki, Bad Ischl oder Kirkwall. An manchen Orten war ich nach langer Zeit wieder wie in London, Barcelona, Amsterdam, Korfu oder New York und an einigen zwar zum ersten, aber sicher nicht zum letzten Mal wie in Triest, Rotterdam oder Kapstadt. Ich habe überall immer auch Neues entdecken können, selbst wenn ich schon einiges kannte.
Hier habe ich immer von dem einen oder anderen Tipp aus einem Cruise-Vlog profitieren können – weshalb an dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an die gehen soll, von denen ich selbst profitiert habe. Ich schaue gerne Cruise-Vlogs: um zu schauen, was andere erleben, von dem oder anderen Tipp zu profitieren und mich auf die oder andere Reise, die ich selbst unternehmen werde, vorzufreuen oder an frühere Reisen angenehm zu erinnern. Ich schätze nach wie vor die Vlogs von Gary Bembridge mit seinen Tips for Travellers, vermisse etwas mehr interessanten Content bei Emma Cruises, beobachte mit großem Interesse die Entwicklung von Jamies Travel Blog nach seiner Entscheidung, für den Vlog seinen Job als Lehrer aufzugeben und sehe immer mit großer Freude die Beiträge von Bill und seiner Frau in Ritzys Travel Guide. Diese Freude ist noch größer geworden, seit ich die beiden bei einem Getränk auf der Queen Anne persönlich kennenlernen durfte. Ich schaue ebenfalls gerne mittlerweile die Beiträge der Cruise Buoys hinein. Im deutschsprachigen Bereich mag ich die Kanäle von Reisenberg Travel und den OLX-Channel, die beide mit gut gemachten Vlogs auch Reisen dokumentiert haben, die ich selbst gemacht habe, obwohl ich eher weniger mit Mein Schiff und gar nicht mit AIDA unterwegs bin. Und als neuen Kanal mit handwerklich einfach gut gemachten Beiträgen begleite ich gerne Traveller Tobi und Conny auf ihrer AIDA-Weltreise – meine Neuentdeckung des Jahres.
Ich habe mich auf – für mich – Ungewöhnliches wie Virgin Voyages eingelassen und auch getestet, ob Mein Schiff für mich eine echte Alternative ist. Es gibt Orte, die ich immer gerne besuche und Reedereien, mit denen ich immer wieder gerne reise – Cunard und VIVA -, auch weil ich weiß, was mich erwartet. Das ist für mich gerade dann gut, wenn ich viel Stress habe und deshalb eine Reise eher weniger intensiv vorbereiten kann. Aber ich schaue auch, welche Alternativen es gibt – mit den Worten meiner Großmutter „Festhalten und weitersuchen“.
5. Auch in 2024 habe ich überwiegend die Bahn benutzt, um weitere Strecken zu bewältigen – und habe deshalb meinen Bahnstatus Gold auch in diesem Reisejahr behalten. Aufgrund der Entfernungen waren auch zwei Langstrecken- und einige Mittelstreckenflüge erforderlich – und ich habe festgestellt, dass die Investition in einen Sitzplatz mit mehr Beinfreiheit durchaus lohnt, obwohl mich die Politik der Fluggesellschaften mit immer weniger Service und immer mehr Zusatzkosten ärgert. Wenn es anders geht, fahre ich deshalb weiter lieber Bahn – es ist trotz einiger Verspätungsärgernisse für mich immer noch die angenehmere Art zu reisen. Und ich habe auch in 2024 die traditionelle Form der Bahnfahrt um ihrer selbst – die Dampflokfahrt mit dem Lausitzer Dampflokclub ab Cottbus genossen.
6. Der Ort mit den schönsten, geplanten Begegnungen und unverhofft zauberhaften Gesprächen mit Menschen, die ich sonst nicht direkt spreche, obwohl sie mein Leben in ganz unterschiedlicher Weise bereichern, war in 2024 der Commodore Club auf der Queen Anne. Dort habe ich Bettina Zwickler von meinem Reisebüro des Vertrauens Passage-Kontor genauso wie Bill und seine Frau vom Vlog Ritzy Travel zu wunderbarem Plaudern über das Kreuzfahren und das Leben getroffen genauso wie die alte Bekannte aus meiner Studien- und frühen Berufszeit, die ich unverhofft, aber umso erfreuter beim Ausflug auf den Orkneys im Bus getroffen hatte. Ich hatte aber auch zauberhafte Gespräche am Rande des World Club Cocktails auf der Queen Mary2 und der Fahrt zum Flughafen von Manhattan nach Newark oder mit den zufällig neben mir sitzenden Menschen am Nebentisch im Restaurant oder bei einem gemeinsamen organisierten Ausflug.
7. Dieser Blog ist ein Hobby von mir, vor zwei Jahren ziemlich spontan auf meiner Hurtigruten-Reise aufgesetzt und seitdem weiter eher ungeordnet entwickelt. Es hat sich mittlerweile für mich zu einem schönen und wichtigen Bestandteil meiner Reisen entwickelt, an den Texten zu arbeiten und ich merke, dass das Schreiben mir selbst hilft, meine Gedanken zu ordnen. Ich habe mittlerweile auch einiges in WordPress gelernt, an manchem scheitere ich aber immer noch (z.B. wie man vernünftig die Abonnement-Funktion ins Layout integriert). Die Zahl meiner Beiträge hat sich im zweiten Jahr deutlich erhöht – 22 im Jahr 2024 und es haben sich – nicht nur deshalb – die Zugriffszahlen insgesamt deutlich erhöht. Um die Übersichtlichkeit zu verbessern, habe ich nun mehr Unterseiten eingerichtet, auf denen alle thematisch zusammengehörigen bisher erschienenen Beiträge zusammengefasst sind.
Dabei gibt es deutliche Unterschiede, welche Beiträge besonders „gefragt“ sind. Der Beitrag mit den höchsten Zugriffszahlen in 2024 ist einer meiner ersten aus 2023 – über meine Rundreise durch Nordspanien. Andere Beiträge haben kurz nach Erscheinen eine höhere Wahrnehmung und sind später eher weniger gesucht, wieder andere werden immer wieder mal aufgerufen, zum Beispiel die über meine Hotel-Erfahrungen.
Es ist für mich interessant, WIE Menschen den Weg zu meinem Blog finden – ganz besonders, wenn wir uns nie begegnet sind – und scheint es viele verschiedene Wege zu geben. Ich freue mich über das vielfältige Feedback zu meinem Blog, das ich immer wieder direkt bekomme und die Rückmeldung, dass einige sehr gerne auf diese Weise mitreisen und auch die eine andere Anregung finden, die in ihre eigenen Reisen eingeht.
8. Gerade auch weil ich viel selbst plane und organisiere, weiß ich die Unterstützung und Begleitung von Profis sehr zu schätzen. Ich konnte gerade im Jahr 2024 sehr praktisch den Vergleich erleben, wie Reisen, die ich direkt beim Veranstalter gebucht habe, durch diesen vor und nach der Buchung „begleitet“ werden – und wie dieses durch ein kompetentes Reisebüro passiert; ich möchte daher die Begleitung meiner Reisen von der Buchung an durch das Reisebüro meines Vertrauens nicht mehr missen. Danke an das Team von Passage-Kontor.
Was kommt in 2025?
Auch in 2025 werde ich unterwegs sein – es ist einiges geplant und auch schon gebucht. Aufgrund meiner beruflichen Rahmenbedingungen werden es in diesem Jahr eher kürzere Reisen in Europa sein. Frühbucherrabatte haben schon den Reiseplan für ein paar Reisen auf dem Wasser konturiert – und auch das Kulturelle wird einige Wochenenden bereichern. Dessau, Dresden, Meißen, Bad Hersfeld, Salzburg und immer wieder Hamburg stehen auf meinem Plan.
Mein persönliches Ziel ist es, mein Gepäck eher weniger werden zu lassen. Ich habe – auf kurzen wie auf längeren Reisen – immer noch zu viel dabei, während ich das Eine oder andere, was ich wirklich (meine zu) brauche(n), noch unterwegs besorge.
Und ich werde weiter über meine Reisen, meine Erfahrungen und meine Wünsche an die, die Reisen organisieren und planen, schreiben. Ich freue mich auf weitere gemeinsame Reiseerlebnisse mit allen, die mitlesen.




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