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In unserer digitalen Welt gibt es keine Rabattmarken mehr, die man in Sammelhefte einklebt und dann einlöst – wenn man es nicht verschusselt. Heutzutage hat man Apps, mit denen man neben den Mehrmarken-Angeboten wie PAYBACK oder Deutschland-Card bei einzelnen Anbietern je nach Umsatz sammeln und so Vergünstigungen bekommen kann. Diese Maßnahmen der Stammkundenbindung sind dabei unterschiedlich lukrativ und man sollte sich keinesfalls verführen lassen, mehr zu buchen als man wirklich braucht. Aber wenn man sowieso bestimmte Dienstleistungen bucht und dafür Loyalitätsprogramme angeboten werden, dann sollte man das „mitnehmen“. Die meisten Programme sind automatisch in den jeweiligen Buchungs-Apps integrierbar, einige werden automatisch vom Anbieter bei der Buchung berücksichtigt, bei anderen muss man sich in separaten Apps anmelden. Bei einigen Programmen gibt es Status- und Prämienpunkte, weil die Statuspunkte nach einem definierten Zeitraum (meist ein Jahr) verfallen, Prämienpunkte haben meist einen längeren Zeitraum in dem man sie ansammeln und für Prämien nutzen kann. Welche Bedingungen für welches Programm gelten muss man jeweils prüfen; auch die Bedingungen der Programme selbst werden immer wieder verändert. Gab es in der Vergangenheit für jedes Programm eine eigene Plastikkarte im Scheckkartenformat, die man vorlegen musste, haben viele auf Online-Formate umgestellt und falls ein Strichcode für die Nutzung erforderlich ist, findet man den in der jeweiligen App.

Warum Unternehmen Treueprogramme auflegen, ist hier erklärt https://blog.hubspot.de/service/kundenbindungsprogramme.

Was sind die wichtigsten Programme fürs Reisen?

Hotelprogramme

Habe ich früher noch häufiger Hotelzimmer in mir noch unbekannten Orten über HRS oder eine andere Plattform gebucht, nutze ich diese mittlerweile eher für die Recherche und einen Preisvergleich. Da ich zudem bei HRS mehrfach Ärger hatte, weil stornierte Hotelzimmer trotzdem in Rechnung gestellt werden sollten und weil mittlerweile Hotels auf ihren eigenen Webseite oder in ihrer App eher günstigere Preise anbieten (und damit einen Teil der Einsparung aus den nicht an die Buchungsplattform abzuführenden Gebühren an die Kunden weitergeben), buche ich nur noch selten über diese Plattform. Zudem habe ich mittlerweile meine Lieblingshotels bzw. -ketten, so dass es eigentlich fast immer einfacher ist, direkt über die App oder die Webseite zu buchen – ausser es ist schon (alles) ausgebucht.

Ich bin gerne im MotelOne – in Deutschland genauso wie anderswo.

MotelOne hat bewusst kein Treueprogramm. Wer als BeOne-Member über die App bucht, bekommt beim Einchecken eine große Flasche Mineralwasser (laut oder leise) und kann sich einfacher ins hoteleigene WLAN einbuchen. Und wenn es passt, buche ich auch ohne weitere Benefits gerne ein Hotelzimmer in einem MotelOne.

Mein Hotel-Loyalitätsprogramm mit der für mich größten Relevanz ist das Programm der Häuser der Accor-Gruppe (zum Beispiel mit den Marken ibis, Novotel, Pullman oder 25h). Hier bekommt man bei der Buchung über die App einen „Mitglieder-Preis“ und sammelt mit jedem Aufenthalt Prämien- und Statuspunkte. Statuspunkte verfallen am Ende eines Jahres. Je nach Zahl der Aufenthalte und des bezahlten Preises sammelt man Statuspunkte und kommt so in verschiedene Loyalitätsstufen: Classic, Silber, Gold, Platin und Diamond. Ich habe seit ein paar Jahren den Status „Silver“ und nutze vor allem gerne das „Willkommensgetränk“ und gelegentlich die Möglichkeit zum Late-CheckOut ohne Mehrkosten.

Dabei nutze ich nicht alle Hotels der Kette – Häuser der Marke ibis wähle ich aufgrund verschiedener schlechter Erfahrungen nur in Ausnahmefällen.

Da ich öfter in Hamburg in einem der beiden 25h-Hotels in der Hafencity bin, hatte ich letztes Jahr so viele Accor-Punkte zusammen, dass ich meinen letzten Aufenthalt des Jahres 2024  fast ganz mit Punkten bezahlen konnte und so hat sich der jährliche Durchschnittspreis für meine Aufenthalte der letzten zwei Jahre weiter verringert. Und ich buche weiterhin gerne gerade in Hamburg diese beiden Hotels.

25h Hamburg Altes Hafenamt

Vor allem im Osten Deutschlands nutze ich öfter Häuser der Radisson-Gruppe. Wenn man sich für das dortige Rewards-Programm (mit den Stufen Club, Premium und VIP) anmeldet, bekommt man sofort einen günstigeren Mitgliederpreis. Ab drei Aufenthalten (oder fünf Nächten) wechselt man in den Premium-Status, der u.a. einen Sofortrabatt  und ein automatisches Upgrade beinhaltet. So bekomme ich in Cottbus mittlerweile ein Zimmer, in dem mich ein Obstteller erwartet und es auch eine Kapselkaffeemaschine und einen Wasserkocher gibt. Da ich meist gerade dieses Hotel sehr früh verlasse, kann ich so auch morgens mit einem Kaffee starten, was ich als sehr angenehm empfinde.

Etwas abgewohnter 90iger Jahre Charme mit Obstteller im Radisson Cottbus Business Zimmer

Und wenn ich mal ein neues Hotel ausprobiere – meist nach einer Recherche, welches Hotel in einer Stadt für meine jeweiligen Bedarfe am besten passt, wie kürzlich das the niu -The Ridge in Lübeck, dann schaue ich vor der Buchung, ob bzw. ab wann es Vorteile gibt. Ich habe mir deshalb jetzt die IHG App installiert, mich für das dortige Rewards-Programm registriert und hatte schon bei der ersten Buchung direkt über die App einen günstigen Mitgliederpreis mit Frühstück.

The niu Rig Lübeck – direkt gegenüber vom Hauptbahnhof

Deutsche Bahn – Bahnbonus

Wer öfter mit der Bahn fährt, sollte sich für das kostenlose BahnBonus-Programm registrieren und mit jeder Buchung Punkte sammeln. Wenn man für die Onlinebuchung im Kundenkonto die BahnBonus-Nummer hinterlegt und den entsprechenden Regler aktiviert, dann werden mit jeder Buchung Punkte gesammelt. Der Sammelzeitraum umfasst jeweils 12 Monate – bei mir gleichlaufend zur Gültigkeit meiner BahnCard. Man kann ansonsten auch Bahnbonus-Prämien-Punkte – teilweise wechselnd – bei Buchungen über andere Apps, zum Beispiel für HRS- oder GetYourGuide-Buchungen, generieren. Prämienpunkte verfallen nach 36 Monaten. Ich nutze die Punkte meist für eine Reservierung (250 Punkte) oder auch mal ein 1.Klasse-Upgrade (1.000 Punkte). Der Bahnbonus-Gold-Status (für den man mindestens 2.500 Statuspunkte braucht) bietet als größten Vorteil (mit einem gültigen Fernverkehrsticket) Zugang zur DB-Lounge, was bei Wartezeiten an einem der 15 Bahnhöfe ein deutlich angenehmerer Ort zum Warten als der Bahnhof oder der Bahnsteig ist – und man bekommt auch noch ein kostenloses Heiß-  oder ein anderes Getränk. Man hat ausserdem in der App 10 Gutscheine für ein Freigetränk an Bord eines von der DB betriebenen Zuges (wenn es denn eine gastronomische Versorgung gibt, was ja auch im ICE öfter mal ausfällt) und es gibt im ICE in einem Wagen rund 40 Plätze, die für BahnBonus Gold- oder Platinstatus-Reisende reserviert sind. In der Praxis nutzen in überfüllten Zügen gerne alle diese Plätze, manche unterhalten sich sogar laut darüber. Das kann dann auch mal zur Bitte führen, doch die Berechtigung nachzuweisen. Ausserdem kann man mit Gold- (oder Platin-) Status oft in ausgebuchten Zügen doch noch einen Platz reservieren. Und das sind Vorteile für Bahn-Öfter- oder Vielfahrer:innen, die durchaus angenehm und nützlich sind. Ich habe in den letzen Jahren – trotz Nutzung des Deutschlandticket, womit ich keine Bahnbonus-Punkte sammeln kann –  in der Mitte des Sammelzeitraums die Gewissheit gehabt, dass ich auch die nächsten 12 Monate des nächsten Sammelzeitraums meinen BahnBonus-Status Gold weiterhin behalte.

Die BahnCard kann man übrigens auch nutzen, wenn man in Österreich mit der Westbahn fährt – dort bietet man (im Gegensatz zur ÖBB) die Möglichkeit, einen um 25% rabattierten Preis für die Fahrt zu buchen. Und wer zwar kein Deutschlandticket, aber eine Bahncard hat, der kann zum Beispiel im VBB-Tarifgebiet damit statt des vollen Preises das mit Ermäßigung nutzen.

Kreuzfahrtgesellschaften

Wer mehr als einmal eine Kreuzfahrt macht, die sollte sich mit Fragen von Loyalitätsprogrammen und Angeboten für Shareholder-Value durchaus einmal intensiver beschäftigen, weil man damit unterschiedlich viel Geld sparen und/oder Angebote kostenlos nutzen kann. Dieses Thema ist ähnlich divers wie es die verschiedenen Reedereien und Anbieter sind – aber etwas Recherche kann sich im wahrsten Sinne des Wortes lohnen.

#Shareholder-Value

Aus den USA kommt ein Konzept, dass man mit dem Besitz von Aktien auch Vorteile beim Kauf von Dienstleistungen oder Produkten der die Aktien ausgegebenen Unternehmen bekommt.

Für die Marken der Norwegian Cruise Line (NCL), der Royal Caribbean und der Carnival Group gibt es das Angebot, dass Besitzer von mindestens 100 Aktien pro Kabine eine Vergünstigung bekommen. Ob man dieses nutzt, hängt natürlich  von der Einschätzung ab, ob der Kaufpreis für 100 Aktien und die geplanten Reisen mit Schiffen der jeweiligen Marke in einem für eine selbst wirtschaftlich sinnvollen Verhältnis stehen.

In Europa liegt der Fokus vermutlich am stärksten auf die Aktien der Carnival Group, zu der Marken wie AIDA, Cunard, Costa, P&O, Holland Amerika oder Princess gehören. Wenn man 100 Aktien kauft (der Kurs lag in den letzten 5 Jahren zwischen rund 8 und 20 €) und diese in einem (kostenlosen) Online-Depot verwahrt, dann kann man bis zu drei Wochen vor Start der Kreuzfahrt über die App Stockperks die Vergünstigungen beantragen. Zum einen muss man den Besitz der Aktien nachweisen – dazu reicht zum Beispiel ein Screenshot des Depotauszuges, zum anderem meldet man die konkrete Reise mit Buchungsnummer an. Binnen längstens einer Woche bekommt man dann – gestaffelt nach Länge der Reise – zusätzlichen On-Board-Credit (OBC). Ich hatte vor über zwei Jahren zu einem sehr günstigen Kurs 100 Aktien gekauft und erfreue mich seitdem an zusätzlichem OBC bei meinen Cunard-Reisen. Bei mir persönlich hat sich die Investition schon gelohnt.

#Treueprogramme

Viele, aber nicht alle Reedereien, haben Treueprogramme. Diese werden, teils automatisch, teils auf Antrag, durch die Reedereien bedient. Eine Übersicht über die Treueprogramme der wichtigsten Reedereien findet man hier https://www.cruisetricks.de/so-sammelt-man-status-punkte-bei-kreuzfahrt-reedereien-faq/

#Statusmatch

Wer bei einer Gesellschaft öfter unterwegs ist, die ein Treueprogramm anbietet, bekommt meist ab der 2.Reise verschiedene Vergünstigungen oder Rabatte. Das steigert sich mit der Zahl der Reisen. Das Zauberwort dafür, auch bei anderen Reedereien in einer höheren Klasse schon bei der 1.Buchung von den Vorteilen des Treueprogramms, zu profitieren, heißt Status-Match. Insbesondere MSC und Virgin Voyages werben so um Gäste, die bereits andere Kreuzfahrten gemacht haben.

Ein höherer Status bei MSC ist deshalb interessant, weil man schon bei der Buchung zusätzlich 5% Rabatt bekommt. Wer also seine erste Kreuzfahrt mit MSC macht oder seit drei Jahren keine mehr (dann verfallen die Punkte), die tut gut daran, vor der Buchung zu prüfen, ob man einen Loyalitätsstatus aus einem Programm einer anderen Reederei oder einer Hotelkette matchen kann.

Ich habe das ausführlicher in meinem Blogbeitrag zu meiner MSC-Reise beschrieben.

Damals konnte ich meinen frisch erworbenen Cunard-Goldstatus matchen. Dieser MSC-Status hat mir dann wieder genutzt, als ich letztes Jahr meine erste Reise mit Virgin Voyages gemacht habe. Auch Virgin setzt auf ein gutes Angebot zum Status-Match https://www.virginvoyages.com/sailing-club/status-match-loyalty-program, aber leider nicht für Cunard (wohl aber z.B. für Holland Amerika). Da habe ich dann meinen MSC-Status genutzt, und war so schon auf meiner ersten Virgin-Reise Mitglied im Sailing Club und wurde mit einigen Extras auf meiner Kabine begrüßt.

Mein MSC Clubstatus hat mir beim gerade bei aufgesetzten Explora Club ein weiteres Mal hilfreiche Dienste geleistet – hier ist bisher ein Status Match mit nur wenigen anderen Reedereien möglich – und MSC gehört dazu.

Eine gute Übersicht über dieses Thema findet sich hier:

https://www.travelagewest.com/Travel/Cruise/cruise-line-loyalty-status-matching

Und ich freue mich, dass ich bei meiner nächsten Cunard-Reise eine andere Farbe auf meiner Cruisecard habe, weil ich in die nächste Stufe über Gold wechsel. Und damit habe ich vor allem mehr Stunden kostenloses Internet.

Fluggesellschaften

Fluggesellschaften haben eigene Treueprogramm. Das Programm Miles and More der Lufthansa Group bietet auch weitere Möglichkeiten des Meilensammeln. Diese Programme wenden sich traditionell an (beruflich) Vielfliegende. Da ich seltener fliege, sammel ich zwar – wenn möglich – Meilen, aber die verfallen bei mir meistens.

Einen guten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten zum Meilensammeln und -einlösen gibt es hier https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/vielflieger-meilensammeln-cashback-100.html

Programme in anderen Ländern, in denen man sich öfter aufhält

Wenn man öfter in einem anderen Land ist und einkauft, stößt man auf dortige Rabattprogramme. Einige – wie von der britischen Drogeriekette Boots – erfordern eine Adresse im Land, andere kann man auch ohne nutzen. Da ich bei meinen Aufenthalten in Southampton eigentlich immer ein bis zwei Bücher kaufe, bin ich dem Treueprogramm von  Waterstones beigetreten – und gespannt, wie lange ich brauche, um einen Sofortrabatt zu bekommen, wenn ich mindestens für £ 100 eingekauft habe.

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