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Der dritte Teil meiner Sommerreise war der erste der gebucht wurde. Meine für das Frühjahr 2025 eigentlich geplante Reise durch das Mittelmeer wurde im Frühjahr 2024 umgeroutet, weil sie vorher durch den Suezkanal geführt hätte, so dass ich auf die angebotene Alternative um das Horn von Afrika verzichtet habe. Und da entdeckte ich diese Reise ab Rom, eine Woche, zur Hälfte mit Seetagen, die ich bei Cunard sehr mag. Gute Voraussetzungen für eine schöne Reise.

Drei Tage vor dem Einschiffen erhielt ich zudem die Nachricht, dass mein Upgrade-Bid erfolgreich war. Ich biete öfter am unteren Ende auf ein Upgrade, dabei in meiner Rechnung berücksichtigend, dass ich 1. bei Erfolg für zwei zahlen muss, auch wenn ich die Kabine alleine nutze und 2. dass das insgesamt weniger kostet als wenn ich die bessere Kategorie gleich gebucht hätte.

So war diese Reise wieder ein besonderes Abenteuer, bei dem ich Neues – zum Beispiel zwei neue Häfen –  entdecken konnte und meine bisherigen Erfahrungen auf der Queen Anne um neue Sichtweisen ergänzen konnte.

Dieses Mal bin ich nicht direkt von Berlin angereist, sondern habe schon zwei Teile dieser dreiteiligen Sommerreise absolviert. Im Zuge dessen habe ich meinen Weg nach Rom gefunden und musste nur noch am Montag nach dem Frühstück in meinem Hotel auschecken und mit der Trentitalia von Roma Termini nach Civitaveccia kommen.

Ich hatte mein Hotel bewusst so ausgesucht, dass ich schnell zum Bahnhof komme. Aber es war trotzdem gut, dass ich etwas mehr Zeit eingeplant hatte, denn obwohl ich mir die Wartezeit am Automaten für den Kauf des Ticket (4,90 €) sparen konnte, weil ich das schon in der App erledigt hatte, war es vom Eingang des Bahnhofs bis zum Gleis ein ähnlich langer Fussweg wie vom Hotel zum Bahnhof, immerhin mit besseren Bodenverhältnissen.

Wenn man sein Ticket nicht via App bucht, steht man am Automaten an
Der Zug fährt ab Gleis 29 – das findet man mässig ausgeschildert wie Gleis 25-28 am Ende von Gleis 24
Gleis erreicht

Der Zug war ziemlich voll mit Menschen mit Koffern. In Civitaveccia lagen vier Schiffe, neben der Queen Anne und der Europa 2 von Hapag Lloyd auch zwei große Schiffe von MSC und Celebrity. Leider ist der eingesetzte Zug, der alle 30 Minuten von Roma Termini nach Civitaveccia fährt und dafür eine gute Stunde braucht, nicht auf viele Koffer eingerichtet, aber es sind alle – Menschen wie Koffer – mitgekommen.

Endlich in Civitaveccia

Am Bahnhof in Civitaveccia läuft man rund 700 Meter bis zur Bushaltestelle – vorbei an den Taxis, die versuchen Kunden zu werben. Und auch wenn die Shuttlebusse nicht gut ausgeschildert sind haben die Busfahrer die Passagiere auf die richtigen Busse verteilt. Für den Shuttlebus waren dann nochmal 6 € fällig. Zu meiner (frühen)  Einschiffungszeit waren wir im Cunard-Bus zu dritt und sind direkt bis zum Eincheck-Terminal gefahren. Meinen Koffer habe ich wegen der kurzfristig geänderten Kabinennummer auch ohne ausgedruckten Gepäckanhänger abgegeben und eine Stunde später vor der Kabine vorgefunden. Das Einchecken lief entspannt und ich war um 12.40 Uhr in der Kabine, habe mein Handgepäck abgestellt und bin zum ersten Essen in den Britannia-Club gegangen.

Die Queen Anne in Civitaveccia

Da in Civitaveccia nur wenige Gäste gewechselt sind, gab es für alle neuen eine Sicherheitsübung um 16.30 Uhr im Royal Court Theatre. Meine Assemblystation ist dieses Mal der Queensroom. Dort habe ich um 15.30 Uhr noch eine kurze Teatime genossen, bevor ich zum Musterdrill gewechselt bin.

Der Eingang zum Britannia-Club Restaurant
Lobby der Queen Anne
Abendlicher Blick auf den Pavillon auf Deck 9 und 10
Tea-Time im Queensroom – ein Cunard-Signatur-Feature

Das Britannia-Club-Restaurant

Königliche Beziehungen

Cunard hat traditionellerweise eine enge Verbindung zu den Royals. Drei der vier aktuellen Schiffe der Flotte hatten Königinnen  zur Taufpatin. Queen Elizabeth II war  jeweils in Southampton 2004  Taufpatin für die Queen Mary 2 und 2010 die  Queen Elizabeth, die heutige Queen Camilla war als Duchess of Cornwall 2007 Taufpatin für die Queen Victoria https://www.manager-magazin.de/lifestyle/reise/a-522551.html

Beim neuen Schiff, der Queen Anne, hat man stattdessen die Stadt Liverpool zur Taufpatin gemacht. Es gab aber 2025 königlichen Besuch in Liverpool auf dem Schiff – daran erinnert jetzt eine Plakette an prominenter Stelle auf Deck 2.

https://cruiseindustrynews.com/cruise-news/2025/05/cunard-welcomes-hrh-princess-royal-aboard-queen-anne-in-liverpool/

Nach einem ersten entspannten Seetag mit allem, was ich an Seetagen mag (entspannte Mahlzeiten, nette Insights und eine Teatime) war der erste Hafen Cartagena. Das Schiff lag fußläufig zur Altstadt und ich hatte keinen Ausflug gebucht. So konnte ich bei 30 Grad im Schatten entspannt in meinem eigenen Tempo die Stadt erkunden.

Bustour durch die Stadt

Gestartet habe ich mit einer Bustour durch die Stadt für 8 €. Der Bus fährt bis zum Cala Cortina und zurück, es gibt kein HopOn-HopOff, aber  man bekommt so auch bei hohen Temperaturen einen angenehm temperierten Überblick über die Stadt.

https://www.turismoregiondemurcia.es/de/strand/cala-cortina-512/
https://murciatoday.com/the-panoramic-lift-in-cartagena-great-views-of-the-city-and-the-port-alongside-the-castillo-de-la-concepci%C3%B3n_3009-a.html Unterhalb des Panoramaliftes in Cartagena sind die Bunker zum Schutz vor Luftangriffen während des spanischen Bürgerkrieges
Eines der vielen Jugendstilgebäude

Nach der Bustour bin ich die Calle Mayor entlang gebummelt.

Plastik im Meer als Kunst
Auf der Calle Mayor

1988 hat man in Cartagena ein römisches Theater entdeckt – eigentlich wollte man ein Einkaufszentrum bauen. Stattdessen gibt es jetzt dort ein Museum und man kann für 6 € das (klimatisierte)  Museum und das Theater selbst besuchen.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Roman_Theatre_(Cartagena)

Der zweite – und letzte – Hafen auf dieser Reise war Gibraltar. Da die Liegezeit kurz war hatte ich mich für eine über Cunard organisierte „Taxitour on the Rock“ entschieden. Es war eine gute Entscheidung – mit zwei netten Mitreisenden und einem engagierten Taxifahrer hatte ich kompakt in zwei Stunden einen guten Überblick über die Sehenswürdigkeiten des Felsens vom Leuchtturm und dem Blick nach Europa und Afrika über St.Michaels Cave bis zum Skywalk und natürlich zu den berühmten Affen.

Da der Tag früher als sonst startete, habe ich mir das Frühstück auf die Kabine bestellt.

Breakfast in Bed – immer noch in allen Kategorien im Reisepreis enthalten. Und perfekt, wenn man früh zu einem Ausflug will
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gibraltar
Britische Telefonzellen und Stadtmobilar

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Berberaffe

Blick auf die Queen Anne im Hafen
https://de.m.wikipedia.org/wiki/St._Michael%E2%80%99s_Cave
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Europa_Point
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Flugzeugabsturz_bei_Gibraltar_(1943)
Blick auf Afrika

Nach diesen zwei Häfen ging es mit zwei Seetagen zurück Richtung Southampton.

Abendliche Stimmung auf See
Sonnenuntergang mit Mond

Der Golf von Biskaya kann auch Ende August ziemlich stürmisch sein, was man selbst mittschiffs mit einigen Bewegungen auf dem Schiff und dem Klappern der Bügel im Schrank merkt.

Nicht richtig stürmisch, aber schon höhere Wellen

Und nach zwei weiteren entspannten Seetagen war diese Reise leider schon wieder vorbei.

Untrügliche Zeichen des Endes einer Kreuzfahrt
Ein letztes Frühstück um 6.30 Uhr

Am Abreisetag beginnt der Tag früher als sonst. Da man zwischen 7.00 Uhr und 7.45 Uhr – auf dem Schiff – die Einreiseformalitäten erledigen muss, habe ich den frühestmöglichen Zeitpunkt für das Frühstück gewählt, bin rechtzeitig in der Schlange für die Einreise gewesen, habe dort 20 Minuten gewartet, mein Handgepäck eingesammelt und bin pünktlich zum Sammelpunkt für meinen Bustransfer nach LHR gekommen.

So ein Theater geht auch als Sammelpunkt

Man muss ein Cunard-Schiff bis spätestens 9.00 Uhr verlassen haben, aber mein Transfer fuhr schon um 8.00 Uhr ab. Man sammelt noch seinen Koffer ausserhalb des Terminals ein und ab zum Flughafen.

Letztes Mal hatte ich noch die jetzt rot-weiß gesperrte Abkürzung genommen
Hier endet der Cunard-Service
Mittlerweile kann man sogar erst zwei Stunden vor Abflug den Baggage-DropOff nutzen

Wir waren kurz nach zehn Uhr am Flughafen. Und ich konnte erst kurz vor eins – also drei Stunden später – überhaupt mein Gepäck abgeben und dann durch die Security gehen. Es gibt zwar keine Steckdosen, aber immerhin genügend Sitzplätze und kostenfreies WiFi in Terminal 5. Ich kann mir – selbst auf einem Flughafen – bessere Dinge vorstellen, die ich gerne an einem Sonntagvormittag tun würde. Aber so habe ich die Zeit genutzt, nach meinem Urlaub meine dienstlichen Mails zu checken, damit ich am Montag bestens vorbereitet wieder an die Arbeit gehen kann. Mein dienstlicher BlackBerry hat das dann auch erst gesammelt am  Montag früh in Berlin verschickt. Sonntagsruhe für Dienstmails.

Der Flug war problemlos und es gab einen schönen Landeanflug auf Berlin.

Der Flug war pünktlich. Pünktlich abgeflogen und pünktlich gelandet. Leider sind aber die Koffer in LHR nicht in die Maschine geladen worden und ich habe den Lost and Found-Schalter am BER kennengelernt. Letztlich bin ich dann mit meinem Handgepäck mit dem Deutschlandticket nach Hause gefahren und habe mir das Taxi gespart. Mit Koffer wäre mir das etwas zu anstrengend gewesen mit den Treppen und den verschiedenen Wegen.

Lost and Found – eine (zu) lange Geschichte

Mein Flug landete am Sonntag um 17.45 Uhr am BER. Da ich erst noch aus dem Flugzeug und durch die automatisierte Grenzkontrolle bei der Einreise musste (hier war die Schlange deutlich kürzer als bei der Einreise für alle Nicht-EU-Bürger:innen) war ich um 18.10 Uhr am Gepäckband, wo die Gepäckausgabe schon für beendet erklärt war. Ein Blick in die App brachte Aufklärung – mein Gepäck sei „delayed“ und ich möge zum Airport-Service gehen. British Airways hat wie einige andere Airlines damit die WISAG beauftragt, deren Service darin besteht, einen Zettel mit QR-Code auszugeben, mit dem man eine Onlinemeldung absetzt. Um 18.33 Uhr hatte ich dann nach der Onlinemeldung eine Vorgangsnummer und die Info, der Koffer sei lokalisiert und er mit einem späteren Flug (BA 998) unterwegs nach Berlin. Das kann man schön in der App nachvollziehen.

Mir blieb von Sonntag Abend bis Dienstag Nachmittag die Frage, wann ich denn nun meinen Koffer bekomme, denn er war ja am Sonntag kurz vor 23 Uhr am BER. Das blieb selbst 24 Stunden nach der Landung aber  das letzte Update in der App. Um 19.14 Uhr am Montag das nächste Update, dass der Koffer einem Kurierdienst übergeben worden sei:  er sei  „scheduled for delivery“. Der Zeitpunkt der Lieferung wurde mir zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht verraten, denn es sei nur der Auftrag erteilt, aber der Koffer noch nicht physisch übergeben. Weitere Infos würden folgen. Sie folgten aber in schwer erträglicher Langsamkeit.

Mich nerven Formulierungen in Mails wie  „On our own behalf and on that of the airline, we would like to thank you for your patience and we hope you were satisfied with our service and the handling of the situation.“ Nein, ich bin nicht zufrieden damit, dass British Airways mein Gepäck erst zwei Stunden vor Abflug überhaupt annimmt, weshalb ich drei unproduktive Stunden neben meinem Koffer in Terminal 5 sitzen musste, um dann bei der Landung zu erfahren, dass mein Koffer (wie alle Koffer auf diesem Flug) nicht eingeladen wurde und demzufolge auch nicht bei der Landung wie eigentlich üblich schlicht auf dem Gepäckband liegt. Es ist nur das Ausbügeln eines Fehlers der Airline, dass sie den Koffer mit einem späteren Flug nach Berlin geschickt hat. Und am Abend des Tages nach meiner Landung soll ich dankbar und glücklich sein, dass man immerhin ankündigt, ihn an einen Kurierdienst zu übergeben, der aber noch keine konkreten Informationen geben kann, weil der Koffer noch gar nicht physisch übergeben sei? Ich soll zufrieden sein, dass ich erst 24 Stunden nach dieser Mail endlich meinen Koffer bekommen habe, der von Sonntag Abend bis Dienstag Abend in zwei Lagern am BER stand und für die 20 km von dort bis zu mir zwei Tage gebraucht hat? Zum Glück hat mich dieses Schicksal ja auf dem Rückweg nach Hause erreicht und da habe ich einen Kleiderschrank mit sauberen Sachen. Aber ich möchte mir nicht vorstellen, wie nervig es ist, selbst 24 Stunden nach der Landung woanders noch nicht mal zu wissen, wann mein Koffer überhaupt kommt.

Der SITA Report feiert übrigens 2024 als erfolgreiches Jahr, weil nur noch 6,3 Gepäckstücke pro 1.000 Passagiere ein Problem hatten. 66 % der Probleme wurden innerhalb von  48 Stunden gelöst, 38% binnen 24 Stunden.

https://www.sita.aero/pressroom/news-releases/more-air-passengers-than-ever-with-one-of-the-lowest-rates-of-mishandled-baggage-thanks-to-tech-investments/

Mein Koffer stand jedenfalls seit Sonntag abend 23 Uhr am BER, nachdem er bis 20.30 Uhr in LHR wartete, dass er wie ich nach Berlin kommt. Der beauftragte Dienstleister von British Airways hat jedenfalls schon alleine fast den ganzen Montag gebraucht, um immerhin den Auftrag zu erteilen, ihn mir zuzustellen. Am Dienstag um 15.15 Uhr kam dann der erlösende Anruf und die Bestätigung einer Lieferung am Dienstag Abend zwischen 18 und 22 Uhr. Da hatte sich der Koffer immerhin aus dem Flughafenbereich heraus schon zum beauftragten Kurierdienst bewegt. Er kam genau in der Mitte der angegebenen Lieferzeit und stand vor der Tür. Damit nimmt das Ganze ein gutes Ende. Aber nervend war es schon – und warum er erst am Dienstag statt zumindest schon am Montag gekommen ist, bleibt das Geheimnis der WISAG und von British Airways.

Er ist wieder zuhause – zwei Tage nach mir

Regelmäßige Infos

1.Das Getränkepaket hätte mich für diese Reise 432 $ gekostet. Dann hätte ich aber zum Beispiel nicht diesen netten englischen Weißwein (Bacchus Chapel Down) trinken können, den ich mir als Flasche bestellt und über die Tage getrunken habe. Ich hatte ihn bei einer der Weinproben, zu denen ich jetzt immer eingeladen werde, probiert und als  einen Wein mit vernünftigem Preis-Leistungs-Verhältnis, den man sonst selten bekommt, bewertet. Ich habe „as you go“ für Getränke 73,53 $ bezahlt – das Getränkepaket hätte sich wieder nicht gerechnet.

2. Das StartUp Cruise Globe https://thecruiseglobe.com/ bietet die Möglichkeit, alle eigenen Kreuzfahrten (kostenfrei)  mit Echtdaten zu sammeln und nachzuverfolgen. Das sieht für diese Reise zum Beispiel so aus: https://thecruiseglobe.com/ShareCards/980d2252-664d-467e-95fa-db5c031f9d29.png

3. Von der Flugzeugtür bis zu meiner Wohnungstür habe ich heute 93 Minuten gebraucht – inclusive der Zeit am Gepäckschalter zu klären, wie ich zu meinem Koffer komme und mit dem ÖPNV.

Was ich gelesen habe

Auf Cunard-Reisen lese ich gerne „britisch“. Dieses Mal auch mit einem für mich neuen Anne Perry, der 1899 spielt und in dem Queen Victoria am Ende ihrer Regierungszeit eine wichtige Rolle spielt.

Sehr schön war auch ein Tipp aus den diesjährigen Checkpoint-Sommerempfehlungen – eine Geschichte mit vielen Twists und am Ende doch einem Happy End, an das man zwischendurch gar nicht mehr geglaubt hat.

Was mir gut gefallen hat

1. Die Crew auf der Queen Anne ist zauberhaft und wirklich bemüht, den Gästen eine gute Zeit zu bereiten. Leider habe ich bisher immer die Kapitänin Inger Klein Thorhauge https://de.wikipedia.org/wiki/Inger_Klein_Thorhauge verpasst – ich arbeite weiter daran, sie länger an Bord zu erleben. Mein Kabinensteward Joseph war wunderbar und der Service im Britannia-Club Restaurant war wirklich „White Star“- mässig. Da ich so kurzfristig upgegradet wurde, hatte man mich erst an einen großen Tisch gesetzt (was ich nicht mag und extrem anstrengend finde), was aber kurzfristig geändert werden konnte, so dass ich diese Reise an einem netten Tisch für mich alleine sitzen konnte, mit jeweils einem netten britischen Paar links und rechts, mit dem ich ein wenig gepflegten Smalltalk machen konnte. Interessant finde ich übrigens immer, wie viele Berlin als Stadt, die sie sehr schätzen und gerne besuchen, bezeichnen. Das passt so gar nicht zur Berliner Innensicht der Stadt, über die man nur meckert und in der nichts funktioniert. Estanley, unterstützt von Paulo, war diese Woche ein wunderbarer Waiter, der Weinkellner Jason freundlich und kompetent.

Nachdem ich im Juni den Britannia-Club auf der Queen Victoria erlebt habe, der gut war, habe ich auf der Queen Anne erlebt, dass hier – auch aufgrund der beim Bau des Schiffes mitgedachten räumlichen Elemente – das Konzept  wirklich sein Geld wert ist, wenn man guten Service mag. Der Service im Britannia-Restaurant ist gut, aber es ist lauter und das Personal muss mehr Tische bedienen. Im Britannia-Club ist es ruhiger, dadurch, dass man immer denselben Tisch hat, sind selten alle Tische gleichzeitig besetzt und der Service kann sich sehr schnell auf jeden Gast besser und persönlicher einstellen. So war schon am zweiten Tag an meinem Tisch nur ein Gedeck aufgelegt, was sonst beim Dinner im Britannia-Restaurant schon ein paar Tage dauern kann und es war schnell klar, dass ich Tee anstelle von Kaffee trinke.

2. Diese Reise mit der Queen Anne war meine erste von meinen bisherigen vier Reisen mit ihr, bei der ich eine echte Cunard-Teatime genießen konnte. Bei meinen früheren Reisen fehlte die Atmosphäre, es war (zu früh) voll und es war keine Cunard-Teatime, wie ich sie kenne und schätze.

Auf dieser Reise gab es bei der Teatime auch um 14.30 Uhr, eine halbe Stunde vor der Parade, noch freie Tische, und man konnte ab 15 Uhr eine ordentliche Cunard-Teatime genießen. Das hat viel zu meinem Wohlbefinden auf dieser Reise beigetragen.

Vielleicht ist das eine der Maßnahmen, die die Teatime auf der Queen Anne deutlich verbessert haben: Mögliche weitere Plätze im Britannia-Club

3. Eine ganz besondere Vorstellung, die es so nur auf der Queen Anne gibt, ist die Bitter Sweet Sympony in der Bright Light Society.

Hier hat man eine besondere Erfahrung – drei besondere Cocktails, besser Geschmackserfahrungen, verbunden mit einen Showprogramm. Hier investiere ich auch die 46 $, da dafür auch eine gute Gegenleistung geboten wird, wahlweise mit und ohne Alkohol. Dieses Mal gab es das Ganze sogar für nur 30 $. Warum die Vorstellung nicht komplett ausgebucht war, verstehe ich zwar nicht, aber ich bin immer gerne einmal auf jeder Reise mit der Queen Anne dabei.

4. Im Britannia-Club werden dieselben Gerichte wie im Britannia-Restaurant, ergänzt um ein paar ständig verfügbare Angebote, die es dort nicht gibt, angeboten. Dieses Mal war die Küche eigentlich immer gut, es war abwechslungsreich, die pochierten Eier bei den Eggs Benedikt hatten immer ein noch flüssiges Eigelb (bei meinen letzten Reisen gab es immer einige mit festem Eigelb) und das Filet Wellington war dieses Mal besonders gut, das Beste, das ich bisher an Bord hatte (und ich habe es eigentlich immer einmal bei jeder Reise).

Das wunderbare Filet Wellington auf dieser Reise

Was ich mir anders wünschen würde:

Alternativlose Begrüßung mit Sekt

1. Manche meiner Wünsche an Cunard bleiben gleich – es fehlt mir bei jeder Reise eine leichte Decke in der Kabine (warum können Virgin Voyages, Mein Schiff oder VIVA Cruises das und Cunard nicht ?). Ich ärgere mich auf jeder Reise, dass mich ohne eine Alternative eine Flasche Sekt begrüßt, von der ich nichts habe und auch einen Schuhlöffel in der Kabine fände ich nett (den habe ich aber auch selbst dabei). Warum es als einziges deutschsprachiges Fernsehprogramm RTL gibt, während es auch BBC gibt, bleibt mir weiterhin unverständlich. Der Haartrockner ist weiter eine Plage, die man nur im Notfall nutzt. Das es bei Cunard (aus meiner Sicht) keinen trinkbaren  Kaffee gibt, kann ich gut durch das Trinken von Tee kompensieren.

2. Es ist schön, dass ich bei der Ankunft auf dem Schiff – das ich mit dem Shuttlebus, der nicht weiter ausgeschildert war, erreicht habe – im Tagesprogramm die Informationen über den Shuttlebus finde, die ich mir vor Anreise per Mail gewünscht hätte. Cunard hat mir gefühlt jeden zweiten Tag eine Mail geschrieben, um mich an Sachen zu erinnern, die ich schon erledigt hatte oder weil sie mir etwas verkaufen wollten. Warum schaffen sie es dann nicht, eine Mail an alle, die keine Anreise über sie in Rom gebucht haben, mit diesen Informationen zum Shuttlebus zu verschicken? Oder meinen sie, die Informationen interessieren nur die, die ohne einen organisierten Ausflug auf eigene Faust mit dem Zug nach Rom fahren?

3. Ich habe durch das Upgrade die Kabine 5084 bekommen. Die Britannia-Club-Kabinen sind wie die anderen Balkonkabinen ausgestattet, liegen allerdings eher mittschiffs und haben neben dem Wasserkocher noch eine Illy-Kaffeemaschine. Die Kabine ist insgesamt etwas lauter als ich es sonst kenne. Man hört die Ansagen des Kapitäns auch bei geschlossener Tür gut, das gilt auch für jegliche Gespräche auf dem Flur. Da die Kabine zwei Decks über dem Promenadendeck liegt, hört man auch von dort das eine oder andere – und hat das Licht am Abend auf dem Balkon. Sie liegt aber bequem zu den Decks 2 und 3, so dass ich (meist) gut auf den Lift verzichten konnte und mehr Treppen gestiegen bin.

4. Die meisten Reisenden sind von Southampton bis Rom und zurück nach Southampton unterwegs, ich bin – wie eine kleinere Gruppe von Reisenden – nur für den zweiten Teil von Rom zurück nach Southampton unterwegs. Das aber alle drei Events des World Club, vom Empfang für alle mit Gold-Status und darüber über den Offiziersempfang ab Platinstatus und die Weinprobe, offenbar im ersten Teil der Reise stattfanden, finde ich schade. Vielleicht wäre es auch für die anderen Reisenden nett gewesen, etwas im zweiten Teil der Reise zu haben.

5. Die Bibliothek auf der Queen Anne ist kleiner als auf den anderen drei Schiffen von Cunard. Man kann dort aber nett sitzen und in Ruhe  lesen, auch wenn die schönen Sessel mit Blick aufs Meer schnell besetzt sind.

Warum der Schiffsdesigner aber direkt über der Bibliothek eine Sportfläche auf dem Deck darüber angelegt hat, was zu seltsamem Geräuschen von oben führt, das bleibt sein Geheimnis. Fand er – auch schon in der Größe manifestiert –  sie sei mehr zum Anschauen auf Fotos und zum Ausleihen von Büchern als ein ruhiger Raum zum Lesen ohne Kellner?

6. Das Internet auf der Queen Anne, das über Starlink bereitgestellt wird, ist (zu) teuer, aber immerhin überall auf dem Schiff gut verfügbar. Ich habe aufgrund meines Platinstatus beim Worldclub mittlerweile ein Guthaben, mit dem ich drei Tagespässe des „Essential-Paketes“ ohne weiteren Kosten buchen kann. Es funktioniert gut für Mails, Social Media und WhatsApp, allerdings nicht für Signal. Das gehört zu den Mysterien, die sich hoffentlich bei den kommenden Reisen auflösen. Und hoffentlich bietet Cunard in Zukunft das Internet zu  vergleichbaren – also niedrigeren – Preisen wie die Konkurrenz an. So schön Digital Detox ist – das mache ich gerne auf längeren Reisen – so wichtig kann es doch sein, Zugriff auf seine Mails zu haben und die Lieben daheim virtuell mit Grüßen von unterwegs zu erfreuen.

7. Der Abreisetag bei Cunard ist etwas, was mich regelmäßig ärgert. Man kommt früh vom Schiff, wird am Flughafen abgeladen und verbringt (unnötige) Stunden dort, bis man tatsächlich fliegt. Über drei Stunden an einem Sonntagvormittag in Terminal 5 Landside sind kein Vergnügen. British Airways nimmt – im Gegensatz zu Lufthansa in Terminal 2 – das Gepäck erst zwei Stunden vor Abflug an, so dass man zu viel Wartezeit in weniger schöner Umgebung verbringt. Es wäre im Interesse eines schönen Abschluss einer schönen Reise, wenn es hierfür eine bessere Lösung von Cunard gibt, zumal man auf einen Tarif gebucht ist, bei dem man die Plätze ohne Aufpreis erst 24 Stunden vor Abflug beim Check-In auswählen kann.

Ort für drei Stunden Wartezeit und es gibt nicht einmal Steckdosen

Aber auch wenn es noch Sachen gibt, die besser sein könnten: Als Fazit kann ich feststellen: eine schöne Woche mit allem, was ich an Cunard schätze.

Es führen viele Wege nach Rom – das war dieses Mal meiner;

Und das Fazit aller drei Teile der Sommerreise findet man hier

Eine Antwort zu „#Cunard #QueenAnne #Rom #Civitaveccia #Cartagena #Gibraltar #Southampton #Upgradebid #BritanniaClub  #LHR #BER #BritishAirways #LostAndFound #Cruiseblogger #Kreuzfahrt #MappedMyCruise #Summertime #part3”.

  1. Avatar von Albert Ponchaud
    Albert Ponchaud

    Really enjoyed your comprehensive journal of your voyage,and appreciated your photos. Thank you.

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