Eine Reise über 19 Tage in 8 Länder mit 3 Währungen
Bei dieser Rundreise durch Westeuropa in drei Wochen habe ich viele Eindrücke sammeln können und auch ein paar Herausforderungen meistern müssen.
– Welche Nummer gilt heute? 215, 306, 525 und 5084 – ich musste mich immer an die gerade aktuelle Zimmer- bzw. Kabinennummer erinnern.
– Welche Währung gilt hier? Das meiste kann man auf Reisen heute ja gut mit Karte zahlen. Zur Sicherheit habe ich immer mindestens eine zweite Kreditkarte dabei – falls es Probleme mit meiner Hauptkarte gibt. Und ich kann mit meiner DKB Debit-Visakarte auch überall kostenlos im Ausland Bargeld abheben. Auf Kreuzfahrten habe ich immer einen Handbestand an britischen Pfund und amerikanischen Dollar, in kleinen Scheinen, dabei. Dieses Mal habe ich auch Schweizer Franken gebraucht – allerdings nur während meines After-Cruise-Stay. Ich bin in Basel zwar ganz überwiegend gut mit Kartenzahlung zurecht gekommen, aber zum Beispiel die zwei Franken für die Fähri musste man in Bar bezahlen. In Gibraltar habe ich ein paar Souvenirs mit Karte bezahlen können, das Trinkgeld für den Taxifahrer habe ich in Euro gegeben, da ich gerade keine kleinen £-Münzen habe. Aber zum Glück war der Euro für den größten Teil meiner Reise die geltende Währung. Und es erinnert mich an früher, keinesfalls zum Guten, als man bei solchen Reisen noch mit vielen verschiedenen Währungen hantieren und die passende Versorgung zu günstigen Konditionen organisieren musste. Da war immer viel Planung und Vorbereitung erforderlich – und am Ende hat man dann trotzdem noch was über behalten, das man hoffentlich beim nächsten Besuch in dem Land nutzen konnte, was nicht immer der Fall war. Genauso wie das kostenfreie Roaming fürs Handy in der EU sind das praktische Ergebnisse der Arbeit vor allem von engagierten Parlamentarier:innen im Europäischen Parlament https://www.europarl.europa.eu/topics/de/article/20211015STO15005/roam-like-at-home-keine-roaming-gebuhren-fur-reisen-innerhalb-der-eu, die man schnell als selbstverständlich betrachtet und dann wieder über irgendwas schimpft. Spätestens seit man aber für die Ein- und Ausreise in das UK mit dem ETA wieder mehr Bürokratie hat und in Kehl an der Brücke mitten im Schengen-Gebiet die Bundespolizei steht, ist deutlich, dass Errungenschaften für einfaches Reisen immer auch wieder verloren gehen können, leider.
– Welche (Essens)zeiten gelten heute?
Die Zeiten fürs Frühstück in Hotels variieren genauso wie die Essenszeiten auf einem Schiff. Da lohnt sich der Zettel, um an Bord immer einen Blick auf die aktuellen Zeiten zu haben. Zum Glück gab es auf dieser Reise nur am letzten Tag eine Zeitumstellung – im Vereinigten Königreich gilt GMT und damit musste ich am Sonntagfrüh eine Stunde früher aufstehen. Aber mit der Ankunft in Berlin war wieder alles auf der gewohnten Zeit.
Zwei Kreuzfahrtgesellschaften
Flusskreuzfahrt und Hochseekreuzfahrt – VIVA Cruises und Cunard. Zwei verschiedene Konzepte, die ich aber beide mag. Gemeinsam ist ihnen eine Fortbewegung zu verschiedenen Orten mit dem „Hotelzimmer dabei“, so dass man bei einer Reise den Koffer nur einmal ein- bzw. auspacken muss und dabei verschiedene Orte sehr kompakt erkunden kann. Ausserdem ist es eine wunderbare Form der Entschleunigung. Man kann dabei auch spektakuläre Sonnenauf- bzw. -untergänge erleben. Dabei war der schönste Sonnenaufgang dieses Mal auf dem Fluss.

Den schönsten Sonnenuntergang hatte ich ansonsten in Rom mit einem tollen Blick von der Dachterrasse des Hotels.

Drei Bahngesellschaften
Auch wenn es gelegentlich schwerfällt – ich fahre gerne Bahn. Bei dieser Reise hatte ich den zeitnahen Vergleich von drei europäischen Bahngesellschaften. Dabei hat bei meiner Strecke die SBB schlechter abgeschnitten als erwartet. Der Zug ab Basel wurde um die Hälfte seiner Waggons gekürzt und die IC-Waggons waren schon ziemlich abgenutzt. Die aus der Verkürzung resultierte Überfüllung auf der Mitte der Strecke hat eine Verspätung eingebracht, die zum Glück auf der letzten Teilstrecke nach Mailand fast wieder aufgeholt wurde. So wie meine Erwartungen an die SBB ein wenig enttäuscht wurden, so hat mich Trentitalia überrascht. Der Regionalexpress von Roma Termini nach Civitaveccia war wie ein RE der Deutschen Bahn, ein wenig verspätet und ein wenig schmuddelig mit Graffiti. Aber der Frecciarossa hat mich wirklich positiv überrascht. Schnelles Reisen in sauberen Zügen mit bequemen Sitzen. So wünsche ich mit auch das Reisen mit der Deutschen Bahn. Die hat auf dieser Reise wieder mal bewiesen, wie verhängnisvoll die fehlenden Investitionen in die Bahninfrastruktur der vergangenen Jahrzehnte für die Pünktlichkeit und Bequemlichkeit waren. https://www.allianz-pro-schiene.de/themen/infrastruktur/investitionen/ . Und das Deutschlandticket ist eine wunderbare Sache, die ich gerne nutze – sogar bei dieser Reise ist es unterwegs in Speyer und in Basel zum Einsatz gekommen. Basel zeigt übrigens, wie viel ein gut funktionierender ÖPNV zum Wohlbefinden in einer Stadt beiträgt und damit Autos (inclusive Taxis und Uber) in der Stadt zwar nicht überflüssig, aber weniger erforderlich sind.
Vier James Bond Drehorte
Ich mag die James Bond-Filme. Sie sind ein Spiegel ihrer Zeit und ihre Drehorte geben jedem Film etwas Einmaliges. Bei dieser Reise habe ich gleich vier Drehorte besucht, auch wenn ich keine Tour zu den Drehorten gemacht habe.
Amsterdam
Immer wenn ich in Amsterdam in den Grachten unterwegs bin, denke ich an diese Szene aus Diamantenfieber.
Rom
2015 erschien Spectre. Hier sind mir andere Drehorte (so wie Insgesamt eher andere James Bond-Filme) mehr in Erinnerung geblieben, aber es gibt auch einen Handlungsstrang in Rom.
Gibraltar

In Gibraltar lernen wir den den neuen James Bond Timothy Dalton in dem Intro zu Living Daylights kennen, in dem – da 1987 gedreht – nicht nur schöne Szenen in Wien spielen (zum Beispiel der Senkrechtstart aus dem Gasometer), sondern Wien auch Bratislava doubelt (zum Beispiel das Simmeringer Straßenbahndepot).
London-Heathrow und British Airways
Man kann – obwohl ich dort die kürzeste Zeitspanne – nämlich die mit dem unerfreulichen Warten in Terminal 5 auf den Start meines von Cunard gebuchten Fluges mit British Airways – verbracht habe – auch noch LHR und British Airways mit dem Intro zu Die Another Die zu den Drehorten dazuzählen. „London Calling“ von The Clash unterlegt diese Sequenz. Der Titelsong „Die another Day“ kommt von Madonna, die auch einen Cameo-Auftritt hat.
Es war insgesamt eine besondere Reise, die in ihrer Verschiedenheit viele schöne Erinnerungen gebracht hat. Meine Blogbeiträge über die drei Teile der Reise findet man kompakt hier




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